QM Brunnenstraße

Pilotprojekt „KiezKlima“ zieht Bilanz

Nach drei Jahren Laufzeit endet das Pilotprojekt „KiezKlima“ zum Thema Klimawandel und -anpassung im Brunnenviertel. Gemeinsam mit der Bewohnerschaft wurden in einem Beteiligungsprozess seit 2014 Klimaanpassungsmaßnahmen entwickelt. Für seinen Ansatz wurde das Projekt 2016 vom Umweltbundesamt als einer der Gewinner des deutschlandweiten Wettbewerbs „Blauer Kompass – Anpassungspioniere gesucht“ ausgezeichnet.

Daniel Fenner, Klimatologe von der TU Berlin bei einer Mitmachaktion für Kinder beim Flohmarkt. Bild: KiezKlima
Daniel Fenner, Klimatologe von der TU Berlin bei einer Mitmachaktion für Kinder beim Flohmarkt. Bild: KiezKlima

Im Zuge des Klimawandels werden Hitzewellen und Trockenphasen besonders in Städten immer häufiger und intensiver auftreten. Um die Lebensqualität in der Stadt zu erhalten, sind daher Anpassungsmaßnahmen nötig. Daher startete 2014 im Brunnenviertel das Pilotprojekt „KiezKlima“. Nach einer Laufzeit von drei Jahren endet das Projekt am 13. September 2017 mit einem Abschlussfest im Olof-Palme-Zentrum.

„Die Menschen dort abholen, wo sie stehen“

Die Besonderheit des Projekts ist die Einbeziehung der Nachbarschaft in das wissenschaftliche Thema Klimawandel. Die Menschen dort abholen, wo sie stehen, verbunden mit der Vermittlung wissenschaftlicher Erkenntnisse und Konzepte zum Klimawandel und der Verbesserung der Lebensqualität der Bewohnerschaft vor Ort – das war der Hauptgedanke des Projekts. Dabei ging es besonders um die Entwicklung passender Formen für die Zusammenarbeit im Kiez. Bewohnerschaft, Wohnungsbaugesellschaften und lokale Initiativen sollten für das Thema gewonnen werden. Dafür bot man verschiedene Formate zum Thema Klimawandel und -anpassung an – von Kiezfesten und  öffentlichen Workshops bis zu Online-Ideensammlungen. So wurden gemeinsam Klimaanpassungsmaßnahmen entwickelt, diskutiert und umgesetzt.

„Selbst aktiv werden“

Wichtig war es, dass die Kiezbewohnerschaft selbst eine aktive Rolle einnimmt, etwa durch Nachbarschaftsgärten. So stieß „KiezKlima“ unter anderem das Projekt „Grünräume nachbarschaftlich stärken“ an, seit 2016 gefördert über das Programm Soziale Stadt. Es unterstützt den Aufbau und die Vernetzung von Nachbarschaftsgärten im Quartier. Auch Gewerbetreibende wurden über ein Trinkpaten-Netzwerk im Quartier in das Projekt und die Sensibilisierung der Nachbarschaft einbezogen. Darüber hinaus gab es Kooperationen mit unterschiedlichen im Quartier aktiven Gruppen. In einem der Innenhöfe der kooperierenden Wohnungsbaugesellschaft setzte man noch während  der Projektlaufzeit erste aus dem Beteiligungsprozess hervorgegangene Klimaanpassungsmaßnahmen baulich um. Auch in der Nachsorge bleibt die Bewohnerschaft involviert, etwa in den Nachbarschaftsgärten.

Wie geht es weiter?

Um die gewonnenen Erkenntnisse auch für andere Stadtquartiere nutzbar zu machen, fließen die Ergebnisse in einen Leitfaden mit Handlungsempfehlungen ein. Die im Rahmen des Projekts erarbeiteten Maßnahmen werden zudem in das neue Städtebauförderungsprogramm „Zukunft Stadtgrün“ aufgenommen und schrittweise über mehrere Jahre im Quartier umgesetzt. Der Fokus liegt dabei auf Maßnahmen in den Innenhöfen. Ergänzend läuft das im Rahmen von „KiezKlima“ angestoßene und vom Quartiersmanagement geförderte Projekt „Grünräume nachbarschaftlich stärken“ über die Projektlaufzeit von „KiezKlima“ hinaus weiter und trägt so auch künftig zur Vernetzung der Bewohnerschaft und zur Schaffung neuer Nachbarschaftsgärten bei.

Abschlussfest

Für alle Beteiligten und Interessierten findet am 13. September 2017 im Olof-Palme-Zentrum die öffentliche Abschlussveranstaltung statt, um den Abschluss und die Erfolge der letzten drei Jahre zu feiern.