QM Soldiner Straße

Preis würdigt gelebte Nachbarschaft

Der Kieztreff „Kamine&Wein“ im Quartiersmanagement-(QM)-Gebiet Soldiner Straße / Wollankstraße hat den Deutschen Nachbarschaftspreis 2024 gewonnen. Die Initiative wurde in der Vergangenheit durch Aktionsfonds unterstützt.

Zwei Engagierte sitzen an der Bar im Kieztreff „Kamine&Wein“, eine weitere Person steht hinter ihnen.
Die engagierten Mitglieder machen das „Kamine&Wein“ zu einem Wohnzimmer für die Nachbarschaft. (Bild: Andrei Schnell)

Seit September des Jahres 2023 haben Nachbarinnen und Nachbarn das „Kamine&Wein“  mit einem neuen Konzept wiederbelebt. Dadurch hat es sich zu einem beliebten Kieztreff im Quartier entwickelt – auch dank einiger Aktionen, die mithilfe des Programms Sozialer Zusammenhalt ermöglicht wurden. Die Nebenan.de-Stiftung  würdigte nun die Arbeit der Ehrenamtlichen mit dem Deutschen Nachbarschaftspreis  in der Region Berlin in der Kategorie Öffentlicher Raum.

Die Stiftung lobt die Aktiven, weil sie einen Raum geschaffen haben, der als „Wohnzimmer für die Nachbarschaft rund um den Soldiner Kiez dient“. 

Frühe Kooperation mit dem Quartiersmanagement

Der Verein „Gemeinschaft, Kunst und Kultur im Soldiner Kiez e.V.“ macht das „Kamine&Wein“ zu einem Kieztreff. Vereinsmitglieder berichten, dass sie überrascht waren, wie groß das Bedürfnis vieler Menschen im Kiez nach einem solchen Ort ist. Innerhalb kurzer Zeit haben sich unerwartet viele Personen gemeldet, die mitmachen wollen, eigene Ideen haben und sich einbringen möchten. 

Beim Start des Kieztreffs im September 2023 nahm das QM schnell Kontakt mit der Gruppe auf, da sich die Ziele überschneiden. Die Aktionsfondsjury erkannte den Mehrwert des Vorhabens früh und unterstützte es bei drei Aktionen . So wurde beispielsweise das Organisieren der Nachwuchsbühne „Beats ausm Kiez“ gefördert. Diese Veranstaltungsreihe ermöglichte jungen Kunst- und Musikschaffenden erste öffentliche Auftritte. Beim Projekt „Montag Tontag“ wurde ein Töpferkurs ermöglicht. Außerdem wurde bei einem Aktionsfondsprojekt, das DJ-Kurse für FLINTA-Personen förderte, der Aufbau eines Tonstudios im Keller des „Kamine&Wein“ unterstützt.

Anerkennung für ehrenamtliches Engagement

Der Preis sei wegen der Wirkung nach außen wichtig. Aber noch viel mehr zähle der Effekt nach innen für die Mitglieder, sagen Vertreterinnen und Vertreter des Trägervereins. Er sei ein Zeichen, dass die unentgeltliche Arbeit als Leistung gesehen werde. Dass es jetzt das neue „Kamine&Wein“ gibt, sei nicht selbstverständlich und wer mitmache, schaffe etwas Besonderes. Und der Preis habe ihre Idee bekannter gemacht. Die Mitglieder wünschen sich, dass der Preis andere anstößt, ihr Konzept, einen nicht-kommerziellen Kieztreff aufzubauen, nachzuahmen.