QM Rollbergsiedlung

Projekt zur Gewaltprävention gestartet

Im Quartiersmanagement-(QM)-Gebiet Rollbergsiedlung startete am 1. September 2023 das Projekt „Gewaltprävention – Stärkung von Jugendlichen und deren Eltern“. Das Ziel ist es, mit verschiedenen Angeboten gewaltsames Verhalten vorzubeugen.

Das Projekt „Gewaltprävention – Stärkung von Jugendlichen und deren Eltern“ richtet sich mit einer Vielzahl von Angeboten an die Jugendlichen vor Ort. (Bild: QM Rollbergsiedlung)
Das Projekt „Gewaltprävention – Stärkung von Jugendlichen und deren Eltern“ richtet sich mit einer Vielzahl von Angeboten an die Jugendlichen vor Ort. (Bild: QM Rollbergsiedlung)
Das QM und das Projekt-Team haben verschiedene Ziele und Maßnahmen formuliert. (Bild: QM Rollbergsiedlung)
Das QM und das Projekt-Team haben verschiedene Ziele und Maßnahmen formuliert. (Bild: QM Rollbergsiedlung)

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Nach drei Jahren Pandemie und den bereits bekannten prekären Lebenslagen im Rollbergviertel zeigen sich bei Rollberger Jugendlichen verstärkt die negativen Folgen. Sie äußern sich in Form von Lernrückständen, fehlender beruflicher Orientierung und einer schlechten psychischen Verfassung. Schulleitungen, Personen der Schulsozialarbeit und die Polizei berichten von zunehmendem

problematischem sozialem Umgang wie Mobbing und Cybermobbing, Fernbleiben vom Unterricht und aggressivem Verhalten mit Gewaltvorfällen.

Perspektivlosigkeit, Gewalterfahrung, sozialer Druck: Gründe für aggressives Verhalten

Aggressives Verhalten kann unter anderem durch sozialen Druck, Frustration und Perspektivlosigkeit, der Suche nach Anerkennung, ein gewaltvolles Familienleben oder fehlende Mitbestimmungsmöglichkeiten entstehen. Auch Vorstellungen von Männlichkeit, falsche Vorbilder, Substanzkonsum und selbst Langeweile können eine Rolle spielen. An diesen Punkten möchte das neue QM-Projekt ansetzen.

Bereits 2022 wurden Bedarfe der psycho-sozialen Unterstützung von Jugendlichen im Integrierten Handlungs- und Entwicklungskonzept (IHEK) des QMs definiert. Die lokalen Einrichtungen erreichen zwar einige Rollberger Familien, können den stark zunehmenden Bedarf aufgrund personeller Kapazitätsgrenzen jedoch nicht auffangen. Auch die Ressourcen der Schulsozialarbeit und der Schulpsychologie sind ausgeschöpft.

Bewegung und Freizeitangebote bieten eine Alternative

Das Projekt „Gewaltprävention – Stärkung von Jugendlichen und deren Eltern“ wird von dem Träger Kiezanker e.V. umgesetzt. Der Verein hat einen Arbeitsschwerpunkt der Elternbildungsarbeit und ist gut im Kiez vernetzt.

Für die Jugendlichen plant das Projekt verschiedene Angebote: Durch bewegungspädagogische Freizeitangebote soll ein gewaltfreies Selbstverständnis geschaffen werden. Durch ein monatlich stattfindendes Freizeitangebot am Samstag soll eine alternative Beschäftigung geboten werden. Zudem werden Kiez-Heldinnen und -Helden ausgebildet, die das Gelernte über das Projektende hinaus Quartier verbreiten sollen und den Schwerpunkt Gewaltprävention haben werden.

Gemeinsam mit den Jugendlichen sollen Männlichkeitsbilder kritisch reflektiert und Kompetenzen wie Selbstwert, kommunikative Fähigkeiten werden ausgebaut werden. Ziel ist der bessere Umgang mit Mitmenschen, Stresssituationen und Problemen. Auch ein Angebot für Jugendliche und ihre Väter wird geschaffen. Die Eltern sollen in dem Projekt eingebunden und durch Beratungsangebote unterstützt werden.