Die Verabschiedung fand in einem der symbolträchtigsten Projekte im Reuterkiez statt: der Quartiershalle auf dem Campus Rütli CR². Der auf Initiative des Quartiersmanagements entstandene lokale Bildungsverbund bot nach den Entwicklungen im Bildungsbereich und der medialen Aufmerksamkeit durch den Brandbrief an der Rütli-Schule die Struktur, in der sich zahlreiche zivilgesellschaftliche Akteure passgenau engagieren konnten. Darüber brachte das Quartiersmanagement modellhafte und nachhaltige Vorhaben wie "Ein Quadratkilometer Bildung" und "Campus Rütli CR²" erfolgreich auf den Weg. Seit 2014 war es Anliegen, das erreichte hohe Niveau der Angebote im Bildungs- und Schulbereich zu sichern.
Von Ladenleerstand zum beliebten Kiez
Der heute bei den Anwohnerinnen und Anwohnern beliebte Reuterplatz war im Jahr 2001 noch von Ladenleerstand und Kaufkraftverlust betroffen. In den vergangenen 14 Jahren flossen über verschiedene Quartiersfonds des Programms Soziale Stadt rund 14 Millionen Euro in das Gebiet; das Geld wurde beteiligungsorientiert in mehr als 600 sozio-integrativen Projekten eingesetzt. Der Schwerpunkt lag dabei auf den Handlungsfeldern Bildung und Integration.
Investitionen in Bildung
Der Bereich "Bildung" war von Anfang an einer der Schwerpunkte der Quartiersarbeit. So wurden ab 2003 erste Projekte an Schulen, Kitas und Jugendfreizeiteinrichtungen durchgeführt. Dazu gehörten die Herrichtung von Schulhöfen, Sport-, Musik- und Gesundheitsprojekte, Sprachförderangebote und Elternbeteiligungsprojekte.
Ab 2005 wurde mit den Schulen gemeinsam ein strategisches Konzept „Auf dem Weg zur Kiezschule“ entwickelt. Dieses umfasste je nach Bedarf der beteiligten Einrichtungen Projekte mit unterschiedlichen Schwerpunkten, darunter die inzwischen als Modellprojekt anerkannte "Interkulturelle Moderation".
Investitionen in Bauprojekte
Für baulich-investive Maßnahmen wurden 3,3 Mio. Euro für Projekte zur Verkehrsberuhigung, Aufwertung von Grünflächen, Spielplätzen und Freiflächen von Kitas eingesetzt. Der Bezirk ergänzte die Förderung regelmäßig durch Eigenleistungen. Darüber hinaus konnten über Sonderprogramme des Landes Schulhöfe und Sportstätten hergerichtet werden.
Ziel bis 2020: Campus Rütli weiter stärken
Der Großteil der Neu- und Umbauten auf dem Campus Rütli wird aus Investitionsmitteln des Landes Berlin, aus bezirklichen Mitteln sowie aus Sonderprogrammen zusätzlich zum Programm Soziale Stadt finanziert und nach heutigem Stand bis 2020 umgesetzt. Mittel des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung wurden zur Kofinanzierung eingesetzt. Diese baulichen Investitionen werden auch nach dem Ende des Quartiersmanagementverfahrens den Bewohnerinnen und Bewohnern nachhaltig zur Verfügung stehen. Langfristig wird die Etablierung eines Stadtteilzentrums auf dem Campus Rütli angestrebt.
Lütke Daldrup: „Programm Soziale Stadt in Berlin erfolgreich“
Berlins Staatsekretär für Bauen und Wohnen, Prof. Dr.- Ing Engelbert Lütke Daldrup sagte im Vorfeld der Abschieds-Veranstaltung: "Der Reuterplatz ist ein weiteres gelungenes Beispiel dafür, dass eine Intervention in benachteiligten Stadtteilen Wirkung entfaltet und das Programm Soziale Stadt in Berlin erfolgreich ist. Mit dem Campus Rütli entsteht ein zukunftsweisender Bildungsstandort, der zur Erhöhung der Bildungschancen im Quartier beitragen wird. Er ist auch ein Ergebnis der Beteiligungs- und Kooperationskultur, die in den vergangenen Jahren hier entwickelt wurde. Ohne die Unterstützung und das Engagement vieler Menschen wäre das nicht möglich gewesen."