QM Flughafenstraße

Quartiersrat wandert durch den Kiez

Das Quartiersmanagement Flughafenstraße lud alle neuen und alten Quartiersrätinnen und Quartiersräte zu einem Gebietsrundgang ein. Bei dem Rundgang konnten sie sich ein umfangreiches Bild von verschiedenen Nachbarschaftsprojekten machen.

Trotz Regenwetter wanderten die Teilnehmenden durch den Kiez. (Bild: Jens Sethmann)
Trotz Regenwetter wanderten die Teilnehmenden durch den Kiez. (Bild: Jens Sethmann)

Am 25. Februar 2022 trafen rund 20 Quartiersratsmitglieder aus dem Quartiersmanagement-Gebiet (QM) Flughafenstraße zusammen. Knapp zwei Stunden lang konnte der Rat einen Überblick von erfolgreichen Projekten, aber auch von Konfliktpunkten in der Nachbarschaft gewinnen.

Beleuchtete Grünanlagen

Es ging los am größten Projekt im Flughafenkiez, dem Neubau des Kinder- und Jugendtreffs Blueberry Inn. Das neue Haus, das viermal so viel Platz bietet wie das alte Blueberry, wird voraussichtlich im Sommer 2023 fertig sein. Der Spielplatz und der Fußweg von der Reuterstraße zur Karl-Marx-Straße wurden Anfang Februar 2022 freigegeben. Quartiersmanager Thomas Helfen wies auf die Straßenlaternen hin: „Es ist einmalig in Neukölln, dass eine öffentliche Grünanlage beleuchtet wird.“ Die eingezäunte Rasenfläche am Ostende des Weges kann von den Kitas Lach & Krach und Forum Soziale Dienste als Spielfläche zwischengenutzt werden.

Am Sasarsteig sahen sich die Teilnehmenden die gut angewachsenen Büsche an, die von Eltern der benachbarten Evangelischen Schule gepflanzt und gegossen wurden. Dennoch hat der Sasarsteig ein Problem mit Vermüllung. Neben regelmäßigen Aufräum- und Spielaktionen sind die Anwohnerinnen und Anwohner weiterhin gefragt, sich mit Ideen einzubringen. 

Weiter ging es zu einem Brachgrundstück in der Flughafenstraße 41. Diese Fläche war lange für eine Zwischennutzung im Gespräch. Die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft Stadt und Land hat sich jedoch als Eigentümerin dazu entschieden, auf dem Grundstück zukünftig ein Wohnhaus zu errichten.

Erfolgreicher Streetwork-Einsatz

Vorbei ging es am Haus der Bildung in der Boddinstraße 34. Hier wurde der Vorplatz mit QM-Geldern einladender gestaltet. Am Boddinspielplatz berichtete Sevil Yildirim von der Jugendeinrichtung MaDonna von ihrer Arbeit mit einer aggressiven Jugendgang. Mit Gewalt und Vandalismus hatten diese den Platz für sich besetzt, so dass der Spielplatz für Kinder kaum nutzbar war.

In einem Projekt der Landeskommission gegen Gewalt wurden Streetworkerinnen und Streetworker von MaDonna tätig. „Uns war wichtig, dass wir auf die Jugendlichen, die noch zu greifen waren, einwirken konnten“, erklärt Sevil Yildirim. „Wir haben erreicht, dass einige der Jugendlichen mit der Schule weitergemacht haben.“ Den Streetworkern ist es gelungen, die Gang aufzubrechen und zu zerstreuen.  

Spiel und Gesundheit auf dem Kindl-Gelände

Im Neubau des „Global Village Berlin“ besuchten die Quartiersratsmitglieder die „Ludothek global“. Der pädagogische Mitarbeiter Lorenzo Traini gab einen kurzen Einblick in das Spielangebot der im November 2021 eröffneten Einrichtung. Mittwochs und freitags sind Kinder und ihre Eltern von 15 bis 18 Uhr eingeladen, mit nachhaltigem und pädagogisch wertvollem Spielzeug aus aller Welt zu spielen. Im Sommer wird die Ludothek mit ihrem Spielangebot auf den Boddinspielplatz gehen.

Ein paar Meter weiter stellte Shao-Xi Lu vom Gesundheitskollektiv Berlin das neue Stadtteil-Gesundheitszentrum vor, das im Dezember ins „Haus Alltag“ eingezogen ist und im Februar seine Eröffnung feierte.

Lage an der Treppe beruhigt

Die letzte Station der Kiez-Wanderung war die Kindl-Treppe. Sie war eine wichtige Verbindung vom Flughafenkiez zum ehemaligen Brauerei-Gelände. Dennoch galt sie als Treffpunkt für problematische Jugendszenen. Teilweise suchten Gangmitglieder vom Boddinspielplatz ein neues Revier an der Treppe. Ein Nachbarschaftsprojekt und der Einsatz von Streetworkerinnen und Streetworkern sollten dem entgegenwirken. „Die Lage in der Neckarstraße hat sich beruhigt“, stellt Anwohner und Quartiersrat Christian Hoffmann fest.