QM Letteplatz

Rechenpaten in der Kita Letteallee

Die Herkunft entscheidet oft über den Bildungserfolg. Diese will eine ehrenamtliche Initiative aus dem Quartiersmanagementgebiet Letteplatz ändern – durch mathematische Früherziehung im Kindergarten, die Rechenschwächen vorbeugt. Dieses Kitaprojekt ist einmalig in Berlin.

Kinder werden spielerisch auf die Schule vorbereitet. Bild: QM Letteplatz
Kinder werden spielerisch auf die Schule vorbereitet. Bild: QM Letteplatz

Seit Februar 2015 gibt es in der Kita Letteallee eine Initiative von acht Ehrenamtlichen, die die Kinder spielerisch bei Rechenschwächen unterstützt. Initiiert wurde das Projekt von Dorothea Peichl. Sie hat die Projektidee und ihre Entwicklung nun in einer vom Quartiersmanagement geförderten Broschüre dargestellt.

„Ich brauchte dringend Rat“

Als ehrenamtliche Mathepatin war Dorothea Peichl in Grundschulen aktiv und merkte schnell, dass man bei manchen Kindern mit der Förderung viel früher ansetzen muss. Sie wandte sich an Johannes Hinkelammert von der Freien Universität Berlin, der die Rechenpaten für Grundschulen ausbildet. Zusammen erarbeiteten sie ein Konzept für die Förderung von Vorschulkindern. Die Kita Letteallee im Lettekiez erprobte das Projekt mit zunächst zwei Ehrenamtlichen. Das war im Februar 2015. Rund zwei Jahre später ist das Projekt auf acht ehrenamtliche Mitarbeiter angewachsen.

Schulstart erleichtern

Einmal pro Woche gibt es eine Spielstunde mit den Vorschulkindern. Die Förderkinder kommen überwiegend aus Familien mit Migrationshintergrund, die in ihrem Umfeld unzureichend gefördert werden: „Bereits in dieser Lebensphase ist ersichtlich, dass die Kinder später in der Schule benachteiligt sind. Vom Lernerfolg in der Schule hängen aber ihre späteren Berufschancen ab. Ich glaube, mit wenig Aufwand kann man ihnen den Schulstart erleichtern“, beschreibt die Initiatorin Dorothea Peichl ihre Motivation.

„Ich kann das!“

Dabei setzt die Förderung an unterschiedlichen Punkten an. Einerseits geht es um die Vermittlung von grundlegendem Wissen, etwa dem Zählen bis Zehn. Aber auch Regeln des sozialen Verhaltens sind Teil der Förderung. Es gehe um mehr als nur um Lernförderung, erklärt Dorothea Peichl: „Mit dem Kind geschah etwas. Es merkte selbst, dass es den Anforderungen genügte. Es sagte mehrmals freudestrahlend: Ich kann das!“

Nachahmer gesucht

Dorothea Peichl hat die Projektidee und ihre Entwicklung nun in einer Broschüre dargestellt und hofft auf viele Nachahmer, denn mit wenig Aufwand kann man den Kindern den Start in die Schule erleichtern. Die Broschüre wurde durch das Quartiersmanagement Letteplatz im Rahmen des Programms Soziale Stadt gefördert. Sie kann in der Buchhandlung am Schäfersee oder der Bibliothek am Schäfersee abgeholt werden.