QM Flughafenstraße

Vielfalt feiern beim Herdelezi

Nach drei Jahren Corona-Pause feierte das Quartiersmanagement-(QM)-Gebiet Flughafenstraße am 6. Mai 2023 endlich wieder das Herdelezi-Fest. In der Boddinstraße ging es bunt, laut und lecker zu.

Trotz Regen lockte das bunte Herdelezi-Fest zahlreiche Menschen in die Boddinstraße. (Bild: Birgit Leiß)
Trotz Regen lockte das bunte Herdelezi-Fest zahlreiche Menschen in die Boddinstraße. (Bild: Birgit Leiß)
Das QM Flughafenstraße war mit einem Stand vertreten und unterstützte das Fest finanziell. (Bild: Birgit Leiß)
Das QM Flughafenstraße war mit einem Stand vertreten und unterstützte das Fest finanziell. (Bild: Birgit Leiß)

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Das Straßen- und Kulturfestival wurde bereits zum zwölften Mal vom Verein Amaro Foro  organisiert. Amaro Foro bedeutet in der Sprache Romanes „Meine Stadt“. Der Name ist Programm, wie der stellvertretende Vereinsvorsitzende Georgi Ivanov erklärte: „Wir wollen die Stadt aktiv mitgestalten.“ So engagiert sich der Verein in vielfältiger Weise für Chancengleichheit und gegen Antiziganismus – Rassismus gegen Sinti und Roma.

Das Fest ist nur ein kleiner, sichtbarer Teil der Arbeit. Mit Herdelezi (manchmal auch Hederlezi geschrieben), dem Sankt-Georgs-Tag, wird traditionell der Frühling begrüßt. Das Fest steht aber auch für Offenheit und Respekt, denn es zelebriert in den Ländern des Westbalkans sowohl bei muslimischen wie auch christlich-orthodoxen Roma einen wichtigen Gedenktag. „Heute feiern wir mitten in Neukölln die Vielfalt“, sagte Bezirksbürgermeister Martin Hikel bei der Eröffnung.

Tanzen, engagieren und schlemmen

Der Frühling ließ sich allerdings an dem kühlen und regnerischen Nachmittag nicht herauslocken. Da half nur eins: sich warmtanzen. Auf der Bühne präsentierte die Kindertanzgruppe „Regenbogen“ Volkstänze und Ballett zu klassischer Musik. Später rappten zwei junge Frauen zu Hiphop. Wer mit Balkan-Rhythmen gerechnet hatte, kam am späteren Nachmittag unter anderem bei der „Balkan Roma Musik Band“ auf seine und ihre Kosten.

Abseits der Bühne zogen zahlreiche Stände das Interesse der Besuchenden auf sich. Dort konnte man die vielfältigen Aktivitäten der Roma-Community kennenlernen, etwa das Rroma Info-Radio oder ein Buch mit Porträts berühmter Roma aus Sport und Kultur – beides Projekte vom Rroma-Informations-Centrum e.V.. Beim Amaro Drom e.V., dem Dachverband von Amaro Foro, hatten Kinder und Jugendliche die Möglichkeit, bunte Blumensträuße zu binden. An weiteren Ständen stellte die Dokumentationsstelle Antiziganismus (DOSTA) ebenso ihre Arbeit vor wie die Berliner Fachstelle gegen Diskriminierung auf dem Wohnungsmarkt.

Das QM Flughafenstraße unterstützte das Fest finanziell und war ebenfalls mit einem Stand vor Ort. Dazu gesellten sich noch weitere Initiativen aus dem Kiez – wie die mobile Jugendarbeit von Outreach, das Nachbarschaftsheim Neukölln und der Kultur- und Solidaritätsverein Rize. Dieser verkaufte direkt vor seinen Vereinsräumen frische Gözleme. Kulinarisch war ohnehin einiges geboten, vom selbstgebackenen Kuchen über Cevapcici bis hin zu bosnischen Krapfen konnten sich die Besuchenden durch die Boddinstraße schlemmen.