QM Donaustraße Nord

Welt-Wasser-Geschichten

Der Weltwassertag am 22. März 2021 wurde in vielen Quartieren zelebriert. So auch im Quartiersmanagementgebiet (QM) Donaustraße Nord. Dort traf sich die Bewohnerschaft digital, um mit Geschichten rund um das kostbare Gut den Tag zu feiern und auf die Bedeutung des Wassers aufmerksam zu machen.

Screenshot des Storytelling-Mitmach-Events am Weltwassertag. Bild: Schillerwerkstatt
Screenshot des Storytelling-Mitmach-Events am Weltwassertag. Bild: Schillerwerkstatt

Überall auf der Erde ist das chemische Element Wasserstoff vertreten, denn Wasser gehört zu den wichtigsten Gütern des Planeten und bildet die Grundlage allen Lebens. Doch nicht jeder Mensch hat jederzeit Zugang zu sauberem und gesundem Wasser. Das machten die vielen berührenden Geschichten deutlich, die bei dem Storytelling-Mitmach-Event von 20 Teilnehmenden unterschiedlichen Alters und Herkunft erzählt wurden.

Der Verein atip:tap, Träger des Projekts „Wasserkiez Neukölln", die Schillerwerkstatt, Interkular gGmbH sowie die Storytelling Arena haben am Weltwassertag alle Interessierten zu einem virtuellen Austausch eingeladen.

Lebensnotwendig und gefährlich zugleich

Jung und Alt nahmen die Teilnehmenden der Veranstaltung auf eine Reise zu ihrer ganz persönlichen Wassergeschichte mit. So erinnerte sich eine ältere Berlinerin an ihre Kindheit in der 1950er Jahren und die Freude über die erste Wohnung mit einem Bad. Eine Frau berichtete über ihren Marathontag, an dem tropische Temperaturen herrschten und sie mit Hilfe einer Wasserpistole ans Ziel kam.

Eine andere Teilnehmerin erzählt von der Zeit während des Krieges in Syrien. Manchmal musste sie mit ihrer Familie tagelang ohne Wasser auskommen. „Erst da haben wir verstanden, welche Bedeutung das Wasser hat.“ Bei ihrer Flucht nach Deutschland lernte sie eine andere Seite des Wassers kennen: „Das Meer hat so viele verschlungen.“ Eine andere Frau erinnerte sich an ein Lager in Palästina in den frühen 1980er Jahren, in dem das Wasser stark verunreinigt war und bei vielen Kindern zu Vergiftungen führte. Noch heute hat sie Bedenken Wasser aus dem Wasserhahn zu trinken. Auch die Auswirkungen des Klimawandels spiegelten sich in einigen Geschichten wider. So erzählte eine Teilnehmerin über das Austrocknen eines Brunnens in einem Dorf in der Ukraine und die Bedeutung des Regenwassers für die Ernte.

Leitungswasser für die Umwelt

Wie können wir Wasser sparen? Wie kann in besonders wasserarmen Gegenden ein Krieg ums Wasser verhindert werden? Diesen und weiteren Fragen widmeten sich die Teilnehmenden. Am Ende der Veranstaltung  unternahmen sie eine Fantasiereise und erarbeiteten in Gruppen mögliche Lösungsansätze für das große Problem der Wasserknappheit. Ein sparsamer Umgang mit Wasser liegt auch dem Verein atip:tap am Herzen. „Der Weltwassertag soll dazu beitragen, dass wir Wasser mehr wertschätzen und dankbar sind, dass bei uns klares Wasser aus der Leitung fließt“, so Signe Heins, Mitarbeiterin des Vereins atip:tap. Der Verein setzt sich dafür ein, dass mehr Leitungswasser getrunken und dadurch Plastikmüll eingespart wird. Auch der Donaukiez soll leitungswasserfreundlicher gemacht werden, unter anderem durch die Aufstellung von Trinkwasserbrunnen im öffentlichen Raum sowie Trinkspendern in Schulen und Kitas. Das interkulturelle Wasserprojekt „Nachhaltig und gesund“ wird über den Projektfonds des Quartiersmanagements gefördert.