Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen

Weniger Einsamkeit dank Quartiers- und Stadtentwicklung

Auf dem 24. Jour Fixe des Berliner Quartiersmanagements (QMs) am 17. April 2024 erörterten die Quartiersmanagerinnen und -manager mit zahlreichen Gästen aus Verwaltung und Verbänden Möglichkeiten einsamkeitssensibler Quartiers- und Stadtentwicklung.

Teilnehmende des 24. Jour Fixe des Berliner Quartiersmanagements diskutieren über eine einsamkeitssensible Stadtentwicklung. (Bild: Planergemeinschaft)
Teilnehmende des 24. Jour Fixe des Berliner Quartiersmanagements diskutieren über eine einsamkeitssensible Stadtentwicklung. (Bild: Planergemeinschaft)

Anlass für das Thema war die Verabschiedung der Strategie gegen Einsamkeit der Bundesregierung am 13. Dezember 2023 in Folge ähnlicher Ansätze in den Niederlanden, Großbritannien und Skandinavien sowie Anfang 2024 die Anstellung der ersten Einsamkeitsbeauftragten in Berlin im Bezirksamt Reinickendorf.

Projekte gegen Einsamkeit

Einsamkeit ist ein subjektives Gefühl, das aus einem Mangel an Anzahl von Kontakten sowie auch an Tiefe und Enge der Bindungen entstehen kann. Von Einsamkeit sind sowohl ältere als auch jüngere Menschen betroffen. Besonders gefährdet sind Menschen in Übergangssituationen im Leben, wie dem Einstieg in Studium, Ausbildung, Beruf und Rente oder wenn die Person von einem Schicksalsschlag ereilt wird, etwa einer Trennung oder dem Verlust eines geliebten Menschen.

Alleinlebende, Alleinerziehende, pflegende Angehörige sowie Menschen mit eingeschränkter Mobilität, gesundheitlichen Problemen, niedriger Bildung oder geringen finanziellen Möglichkeiten haben ein erhöhtes Risiko, von Einsamkeit betroffen zu sein.

Einsamkeit ist ein integraler Bestandteil versteckter Armut, wie es auch das Einsamkeitsbarometer 2024 auf Basis des Sozio-ökonomischen Panels (SOEP) feststellt. Somit leben gerade in sozial benachteiligten Quartieren überdurchschnittlich viele einsame Menschen.

Zusammen mit Gästen der Senatsverwaltungen für Soziales, Gesundheit und Bildung, der Bezirksbürgermeisterin von Reinickendorf, des bundesweiten Kompetenznetzes Einsamkeit sowie der Bundestransferstelle des Programms „Sozialer Zusammenhalt“ in Berlin diskutierten die Berliner Quartiersmanagerinnen und -manager Voraussetzungen für den Erfolg von Präventionsmaßnahmen gegen Einsamkeit. Neben vielen Projekten in QM-Gebieten wurden auch landesweite Projekte Berlins wie Hausbesuche, Klingelzeit oder mobile Stadtteilarbeit erörtert.

Das Kompetenznetz Einsamkeit begleitet die Umsetzung der 111 Maßnahmen der Bundesstrategie und verweist mittels einer bundesweiten Karte im Internet auf über 700 Angebote gegen Einsamkeit.