QM Nahariyastraße

Wie Pechstein und Schwefel: Gärtnern schafft Gemeinschaft

Im Gebiet des Quartiersmanagements (QM) Nahariyastraße haben Anwohnende etwas ganz Besonderes geschaffen: Eine Gruppe freiwilliger Helfer hat sich zusammengeschlossen und die „Pechsteingärten“ in der gleichnamigen Straße angelegt. Die Beete sind dabei nicht nur schön, sondern bringen auch die Bewohnerschaft zusammen.

Die drei Pechsteingärtner Mario Kübler, Dariusz Sieron und Azzedine Benahrail (v.l.n.r.) arbeiten gemeinsam an Mario Küblers Beet. (Bild: Gerald Backhaus)
Die drei Pechsteingärtner Mario Kübler, Dariusz Sieron und Azzedine Benahrail (v.l.n.r.) arbeiten gemeinsam an Mario Küblers Beet. (Bild: Gerald Backhaus)
Die Beete sind mit selbstgebauten Zäunen abgegrenzt. (Bild: Gerald Backhaus)
Die Beete sind mit selbstgebauten Zäunen abgegrenzt. (Bild: Gerald Backhaus)
Die Bänke wurden von den Pechsteingärtnern repariert und sind nun ein beliebter Treffpunkt für die Anwohnenden. (Bild: Gerald Backhaus)
Die Bänke wurden von den Pechsteingärtnern repariert und sind nun ein beliebter Treffpunkt für die Anwohnenden. (Bild: Gerald Backhaus)

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Bernd Schumann und Holger Schwabe sind nicht nur im Quartiersrat Nahariyastraße aktiv. Sie gehören auch zu den Pechsteingärtnern. Ganz aktuell haben sie einen Antrag im Aktionsfonds des QMs gestellt, mit dessen Hilfe sie die Arbeitsbedingungen in den Pechsteingärten verbessern möchten. Mit dem Fördergeld sollen Dinge angeschafft werden, die für die gemeinsame ehrenamtliche Arbeit nützlich sind, unter anderem ein Pavillon zum Treffen oder Gartenschläuche, mit deren Hilfe das Gießen der Beete aus den Wohnungen heraus erleichtert wird.

Sauberer, grüner, gemeinschaftlicher

Aber von vorne: 2017 begann Mario Kübler, Anwohner des 80er-Blocks der Wohnungsgesellschaft degewo und damit unmittelbarer Nachbar von Bernd Schumann und Holger Schwabe, ein Beet vor seiner Haustür anzulegen. Der Grund: die starke Vermüllung vor den Häusern entlang der Pechsteinstraße. Schnell war das Interesse der Nachbarinnen und Nachbarn geweckt. Vor allem mit Beginn der Corona-Pandemie 2020 begeisterten sich viele männliche Bewohner des Blocks für das Vorhaben. 

Die Gruppe an Pechsteingärtnern, die sich daraus gebildet hat, leiht sich nun gegenseitig Arbeitsgeräte wie Rasenmäher und Schläuche. Jeder Gärtner, darunter auch Dariusz Sieron und Azzedine Benahrail, hat sein eignes Beet. Es gibt zudem ein Gemeinschaftsbeet, an dem sie alle gemeinsam arbeiten. Auch andere Anwohnende steuern etwas bei, zum Beispiel Pflanzen. Die Pechsteingärtner kümmern sich inzwischen auch abseits der Beete um die Umgebung des Wohnblocks. Im Winter fegen sie Streu weg. Und auch die kaputten Bänke haben sie repariert, um so einen Ort der Zusammenkunft zu schaffen. 

Ein Vorbild für den ganzen Kiez

Aus dem gemeinsamen Gärtnern entstanden auch andere Aktivitäten, wie Ausflüge oder Grillabende mit den Familien und Nachbarinnen und Nachbarn. Die ganze Nachbarschaft unterstützt das Projekt und trägt dazu bei, dass es sauberer ist und kein Müll einfach weggeschmissen wird.

Das Projekt der Pechsteingärtner hat Vorbildcharakter. Im Bornhagenweg haben sich inzwischen auch Leute zusammengefunden, um dem Beispiel zu folgen. Durch die Förderung aus dem Aktionsfonds könnte das Projekt weiter ausgebaut werden.