Kunst schlägt Brücken für mehr Teilhabe und Demokratie
Im Quartier Glasower Straße sind Kinder und Jugendliche mit 18% im gesamtstädtischen Vergleich überdurchschnittlich vertreten. Knapp 50% von ihnen sind von Kinderarmut betroffen. Doch im Quartier gibt es noch zu wenig Freizeit- und Kulturangebote, die sich direkt an Jugendliche richten. Es mangelt an öffentlichen Räumen für Begegnung und Aktivität, an Gelegenheiten und Möglichkeiten gesellschaftlicher Teilhabe für die jungen Menschen. Letztere zu verbessern und dabei Kindern und Jugendlichen Selbstwirksamkeitserfahrungen zu ermöglichen, sollen dazu beitragen das Demokratieverständnis und einen respektvollen Umgang miteinander zu stärken bzw. zu entwickeln. Auch die kritische Reflektion von genderbezogenen Rollenbildern und das gezielte Empowerment von Mädchen spielen hierbei eine Rolle. Dieser Brückenschlag wird im Projekt durch Kunst- und Kulturaktionen praktiziert: Jugendliche erhalten dabei Raum und Werkzeuge, durch künstlerische Praxis und Prozesse sich selbst besser kennen zu lernen und ihre Meinungen und Ideen zu artikulieren. Öffentliche Ausstellungen schaffen Erlebnisse des Gehört- und Gesehenwerdens. So erfahren sie durch eigene und gemeinsame Aktivitäten, dass und wie ihr Handeln Wirkung entfalten kann.
Kreativ in bewährten und neuen Formaten
Im November 2022 fand die Auftaktveranstaltung des Projekts auf dem Kulturbunker statt. Seit Januar 2023 organisiert der Trägerverein WerkStadt Berlin e.V. unter dem Motto #lit.woch jeden Mittwoch wechselnde Kunstworkshops und regelmäßig Veranstaltungen für Jugendliche in Neukölln. Treffpunkt ist meistens der Jugendclub „Underworld“ in der Glasower Straße.
Auch im Jahr 2024 gab es bereits ein vielfältiges Programm. Viele Formate aus dem Vorjahr kamen so gut an, dass sie fortgesetzt wurden: Comiczeichnen, selber Musik machen oder den eigenen Kiez fotografisch erkunden. Die Fotoworkshops und -touren fanden besonders großen Anklang bei den Jugendlichen und vermittelten ihnen einen ganz neuen bewussten Blick für ihre Umgebung. Ein Highlight war der Ausflug auf den Berliner Fernsehturm. Den Tag der Städtebauförderung feierte man gemeinsam mit anderen Projekten auf dem Kulturbunker mit Kunst, Workshops, Kleidertausch und vielem mehr.
Mehrmals im Jahr finden außerdem öffentliche Veranstaltungen statt, bei denen die künstlerischen Arbeiten der Jugendlichen ausgestellt und Kunstworkshops angeboten werden. So auch Ende Juni im Rahmen des Kulturfestivals 48 Stunden Neukölln, bei dem die Fotografien der Jugendlichen als Festivalsbeitrag ausgewählt wurden: die Ausstellung „(in)between worlds oder „Ich mag es, wenn ICH laut bin" zeigt Analogfotografien der Jugendlichen aus dem Kiez, kuratiert von den Jugendlichen selbst. Bis Ende 2025 sollen erfolgreiche Ideen der Kulturbrücke bestehen bleiben und in Kooperation mit den Jugendlichen auch neue Formate entstehen.
Quartier | QM Glasower Straße |
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Zeitraum | 2022 bis 2025 |
Handlungsfeld | Bildung |
Kosten: 120.000 Euro |
Kontakt zum Quartiersmanagement:
Quartiersmanagement Glasower Straße
Juliusstraße 41a
12051 Berlin
Telefon: (030) 923 680 48
qm-glasower-strasse(at)morethanshelters.org
https://qm-glasower-strasse.de/
Kontakt zum Trägerverein:
WerkStadt Berlin e. V.
Emser Straße 124
12051 Berlin
Telefon: (030) 644 77 240
Zum Projekt auf der Seite des QM:
https://qm-glasower-strasse.de/category/projektfonds/kulturbruecke-jugenddemokratie/
https://qm-glasower-strasse.de/der-sommer-2024-bei-der-kulturbruecke-jugenddemokratie/
https://qm-glasower-strasse.de/kulturbruecke-jugenddemokratie-startet-wieder/
Zum Projekt auf der Seite des Trägervereins:
https://werkstadt.berlin/?query=Kulturbr%C3%BCcke
Instagram des Projektes: