Spielend gegen die Enge
Was könnte insbesondere mit Blick auf Kinder und Jugendliche den oft beengten Wohnverhältnissen und den vergleichsweise wenigen öffentlichen Grün- und Freiflächen entgegengesetzt werden? Und was eigentlich wäre wirklich geeignet für Kinder und Jugendliche? Mit diesen Schlüsselfragen entwickelten das Quartiersmanagement und das Kinder- und Jugendbeteiligungsbüro Marzahn-Hellersdorf die Idee eines „Bespielbaren Quartiers“. Alle öffentlich zugänglichen Grün- und Freiflächen sollten unter die Lupe genommen werden: im Hinblick auf deren „Bespielbarkeit“ und Sicherheit und vor allem so, wie sie den Kindern und Jugendlichen gefällt und ihnen gerecht wird. Deshalb waren eben Kinder und Jugendliche aus dem Quartier wichtige Expertinnen und Experten für die Entwicklung des „Quartiers als Spielort“. Auf Grundlage von Bestandsaufnahmen zu Verteilung, Wahrnehmung und Nutzung von Spiel- und Freizeitflächen sowie Erhebung konkreter Wünsche und Ideen entstand ein Spielplan. Dieser beschreibt letztlich konkrete geeignete Maßnahmen für kommende Planungsprozesse zur Qualifizierung und Vernetzung bestehender Angebote und Flächen sowie zur Schaffung neuer. Mit diesem Plan soll das Quartier zum „Spielort“ werden.
Spiel- und Freizeitorte partizipativ entwickeln
Um die Erfahrung und Ideen der Zielgruppe, nämlich der Kinder und Jugendlichen und deren Familien, in die Betrachtung maßgeblich einfließen zu lassen, wurden verschiedene partizipative Methoden angewandt:
Ein Fragebogen, der digital oder handschriftlich ausgefüllt werden konnte, diente der Erhebung von Wahrnehmung (z.B. Zustand, Sicherheitsgefühl, Zugänglichkeit) und Nutzung (z.B. Häufigkeit, Art) konkreter Orte durch Kinder und Jugendliche. Der Fragebogen kam direkt vor Ort im öffentlichen Raum und in Einrichtungen zum Einsatz. Im Rahmen von Projekttagen an der Beatrix-Potter-Schule u.a. zum Thema Beteiligung kamen 70 beantwortete Fragebögen zusammen. Die meisten Antworten kamen insgesamt von Kindern und Jugendlichen der Altersgruppe 9-13 Jahre.
Es wurden Kiezspaziergänge in Kooperation mit zwei Familienzentren durchgeführt, die an einzelnen Flächen und Angeboten Station machten. Die Teilnehmenden konnten sich direkt vor Ort gemeinsam ein Bild über den Zustand machen und Verbesserungsideen äußern.
Zu den verschiedenen, erhobenen Orten im Quartier entstand eine Online-Karte, die auch nach Projektende eingesehen werden kann: Hier oder hier
Mit Schülerinnen und Schülern der Pusteblume-Grundschule entstanden Audiorundgänge. Für diese interviewten sich die Kinder an einzelnen Orten zu Wünschen und Verbesserungsvorschlägen. Und während einer Projektwoche in der Kita Taffy entstand ein Film über die Ideen und Wünsche von Vorschulkindern.
Dieser ist hier zu sehen.
Im Spielplan sind 15 Spiel- und Freizeitorte, deren Wahrnehmung, Nutzung, Verbesserungsideen sowie die daraus abgeleiteten Empfehlungen und Einschätzungen des Kinder- und Jugendbeteiligungsbüros dargestellt. Einzelne Maßnahmen wurden unterschiedlichen zeitlichen Perspektiven zugeordnet (kurzfristig: bis 1 Jahr, mittelfristig: bis 5 Jahre und langfristig: mehr als 5 Jahre). Die Akteure und Partner der Quartiersentwicklung eruieren nun gemeinsam, wie und mit welchen Mitteln diese Maßnahmen umgesetzt werden können.
Quartier | Alte Hellersdorfer Straße |
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Zeitraum | 2022 bis 2024 |
Handlungsfeld | Öffentlicher Raum |
Kosten | 34.000 Euro |
Kontakt zum Quartiersmanagement:
Quartiersmanagement Alte Hellersdorfer Straße
Alte Hellersdorfer Straße 146
12629 Berlin
Tel.: 030-37 58 2129, 0159 061 527 21
E-Mail: alte-hellersdorfer(at)weeberpartner.de
Webseite: http://alte-hellersdorfer.de
Kontakt zum Trägerverein:
Humanistischer Verband Deutschlands, Landesverband Berlin-Brandenburg KdÖR
Kinder- und Jugendbeteiligungsbüro Marzahn-Hellersdorf (KJB)
Marzahner Promenade 51
12679 Berlin
Tel.: 030-933 94 66
E-Mail: kjb(at)hvd-bb.de
Webseite: https://humanistisch.de/kjb
Weiterführende Links:
Projektbeschreibung auf der Seite des QM
Beschreibung und vielseitiges Material zum Projekt auf der Seite des Trägers