Alles rollt! Temporäre Spielstraßen - Reallabor für nachhaltige Mobilität

Worum geht’s und was hat das Projekt mit Klima zu tun?

Das hohe Verkehrsaufkommen im Quartier Soldiner Straße/Wollankstraße wird durch die Bewohnerinnen und Bewohner als besonders starke Belastung empfunden. Die Auslastung der Straßen und Gehwege durch Liefer- und Durchgangsverkehr sowie parkende Autos gehen zu Ungunsten öffentlicher Räume, die für Ruhe, Entspannung und Begegnung genutzt werden. In den temporären Spielstraßen kann die vorübergehende Rückeroberung des öffentlichen Raums als Spielfläche für Kinder und Treffpunkt für die Nachbarschaften erlebt werden. Der „Ideensammler“ – eine mobile Installation – ist auf jeder temporären Spielstraße mit dabei und ist ein Treffpunkt für den Austausch zu klimaschonenden Verkehrsmitteln. Außerdem können hier Vorschläge zur nachhaltigen Mobilität abgegeben werden.

Was wird/wurde gemacht?

• Sechsmal wurden temporäre Spielstraßen von Juni bis September 2021 alternierend in der Kattegat-, Zechliner-, und Biesentaler Straße erfolgreich umgesetzt.                  
• Mit Unterstützung von aktiven Anwohnenden, Institutionen im Kiez und den Teilnehmenden wurden die Straßen mit Leben und der „Ideensammler“ mit klimaschonenden Mobilitätsvorschlägen gefüllt.                                                                                                             
• Die angebotenen Fahrradparcours, mobile Werkstätten, zum Beispiel zur Fahrradreparatur, mobile Pflanzbeete sowie temporäre Bühnen brachten den Kiez ins (Rock`n)- Rollen!

Was hat's gebracht?

• Temporäre Spielstraßen „erobern“ den Straßenraum für eine vielfältigere gemeinwohlorientierte Nutzung. Sie zeigen dabei, was (auch längerfristig) möglich sein kann, wenn sich die Gestaltung und Nutzung von öffentlichem Raum und Mobilität stärker an Nachhaltigkeit und Klimaschutz orientieren.
• Menschen aus der Nachbarschaft wurden für nachhaltige Mobilität sensibilisiert und qualifiziert.
• Temporäre Spielstraßen generieren Anregungen für Folgemaßnahmen im Straßenraum, die in neue Projekte oder sogar selbsttragende Strukturen münden können. 
• Die Fortsetzung des Projekts wird angestrebt.

Guter Rat für andere Quartiere 

Temporäre Spielstraßen ausprobieren um

• Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum zu verbessern,
• mobilitätsbezogene Themen und Zusammenhänge im Stadtteil bewusst zu machen und
• neue Ideen rund um klimaschonende Mobilität und Raumaneignung in der Nachbarschaft zu kommunizieren und auszutauschen.

Versucht, während der Erprobung gezielt Interessierte vor Ort zu finden, die gegebenenfalls als Initiative oder Netzwerk weiter unterstützt werden können. Diese könnten die Idee weiterführen und verstetigen, damit die temporären Spielstraßen nicht abhängig von Projektförderungen bleiben.