Grüne Begegnungsorte im Kiez

Worum geht’s und was hat das Projekt mit Klima zu tun?

Attraktive grüne Treffpunkte im öffentlichen Raum übernehmen eine wichtige Rolle im Quartier, da sie nicht nur als soziale Begegnungsorte für die Nachbarschaft fungieren, sondern in Zeiten zunehmender Hitze auch Abkühlung bieten. Obwohl es bereits zahlreiche Grün- und Freiflächen in der Thermometersiedlung gibt, mangelte es bisher an einladenden Orten, an denen sich die Nachbarschaft gerne trifft und verweilt. Hier setzt das Projekt an: Bestehende Grünflächen werden durch gezielte Grün- und Gestaltungsmaßnahmen aufgewertet. Die Aufenthaltsqualität wird spürbar verbessert und zugleich das Mikroklima. Die neugestalteten Flächen tragen dabei auch zur Umweltgerechtigkeit im Quartier bei, weil sie das Angebot und die Zugänglichkeit zu kühlen, erholsamen Räumen für alle Anwohnerinnen und Anwohner verbessern.  

Was wird/wurde gemacht?

• Bestandsaufnahme zu Projektbeginn bei allen öffentlichen Grün-, Frei- und Aufenthaltsflächen, inklusive Sitzmöglichkeiten. Bei Spaziergängen, Pflanzaktionen, in Gesprächen mit Einrichtungen und bei Festen konnten Bewohnerinnen, Bewohner und lokale Akteure Wünsche und Ideen äußern.
• Visualisierung und Maßnahmen: Ergebnisse der Bestandsaufnahme wurden in Karten anschaulich gemacht. Auf dieser Grundlage und abgestimmt mit der Projektsteuerungsrunde wurden vier Orte als nachbarschaftlich nutzbare „Grüne Begegnungsorte“ ausgewählt und für diese passgenaue Maßnahmen zu entwickelt.
• Kooperative Planung und Umsetzung: Zusammen mit der Projektsteuerungsrunde, den Eigentümerinnen und Eigentümern und den kooperierenden Einrichtungen, wurden die Maßnahmen konkretisiert, geplant und umgesetzt. Für eine zusätzliche Maßnahme konnten Mittel der HOWOGE genutzt werden.

Was hat's gebracht?

• Entstehung von fünf „Grünen Begegnungsorten“ im Quartier
• Verbesserung des Eingangsbereichs zur Thermometersiedlung am S-Bahnhof Lichterfelde-Süd durch Instandsetzung zweier brachliegender Bouleflächen und neue Sitz- und Aufenthaltsmöglichkeiten
• Aufwertung des Kiezplatzes als zentraler Ort im Quartier mit zwei zur großen Wiese ausgerichteten „Waldsofas“ und einer übersichtlichen Kieztafel für Bekanntmachung von Aktivitäten und Orten im Umfeld
• Beteiligung und Sensibilisierung für die Themen Pflanzen und gesunde Ernährung mithilfe Aufstellung und Bepflanzung hochwertiger mobiler Hochbeete im Vorgartenbereich des BusStop Familienzentrum
• Ehemals trostlos wirkende Baumscheibe in der Réaumurstraße bietet neue Sitzgelegenheiten unter einem gepflanzten Feldahorn, eine weitere Tafel informiert über Kieznachrichten
• „Begegnungsort alte Eiche“, angedockt an die Eben-Ezer-Kirchengemeinde: Dunkle, schlecht einsehbare Flächen zur Celsiusstraße wurden gerodet, eine hochwertige Rundbank um eine alte schattenspendende Eiche lädt zu Begegnung und Verweilen auch an heißen Tagen ein. Naturnahe Wegführung mit einzelnen Trittplatten.
• Auf den gerodeten Flächen wurden in Kooperation mit dem Pflanzen-Kunstprojekt „Pollinator Pathmaker“ der LAS Art Foundation mit vielen Anwohnerinnen und Anwohner über 550 Pflanzen zu einem blühenden Kunstwerk eingepflanzt. Das lebende Kunstwerk liefert Nahrung für Insekten und trägt zu Klima- und Artenschutz bei.
• Durch den Einsatz der Gemeinde ist die Pflege des „Begegnungsortes alte Eiche“ nachhaltig sichergestellt.

Guter Rat für andere Quartiere 

• Bewohnerinnen und Bewohner vielfältig einbinden: mögliche Nutzungskonflikte frühzeitig diskutieren und vermeiden, unterschiedliche Bedürfnisse sichtbar machen, Akzeptanz im Vorfeld schaffen.
• VWin-Win: Interesse bei starken Partnern gewinnen, (z.B. Attraktivität, Sauberkeit im Umfeld für Wohnungsbauunternehmen), Erhalt sichern.
• Neu- und Umgestaltung von Grün- und Freiflächenmaßnahmen immer und von Anfang an multidimensional denken:               Grün, sozial (gerecht), begegnungsfördernd, klimawandelangepasst.