Kool im Kiez

Worum geht’s und was hat das Projekt mit Klima zu tun? 

Im hochverdichteten Quartiersmanagementgebiet Pankstraße sind die Auswirkungen des Klimawandels deutlich zu spüren. Gerade im Hochsommer nehmen Hitze- und Dürreperioden sowie Starkregenereignisse zu und können zu gesundheitlichen Problemen und anderen Schäden führen. Das Projekt Kool im Kiez möchte dies ändern und erstellt ein Quartierskonzept zum lokalen Klimaschutz und zur lokalen Klimaanpassung. Gemeinsam mit der Bewohnerschaft, lokalen Akteurinnen und Akteuren und dem Bezirk werden Problemlagen identifiziert und Maßnahmen für mikroklimatische Anpassungen auf Quartiersebene entwickelt sowie erste Pilotmaßnahmen umgesetzt. Ziel ist es, kleinteilige, schnell wirksame Maßnahmen, wie die Pflanzung von schattenspendenden Gehölzen, sowie langfristige Strategien für einen klimaresilienten Kiez partizipativ zu erarbeiten.

Was wurde gemacht?

  • Bestandsaufnahme mit der Bewohnerschaft von klimatischen Problemlagen im Quartier  
  • Entwicklung von Pilotmaßnahmen und Abstimmung darüber unter Einbeziehung von mein.berlin.de
  • Auf dem Schulhof der Herbert-Hoover-Schule entsteht ein „Grünes Klassenzimmer“, das partizipativ mit Schülerinnen, Schülern und dem Kollegium entworfen wurde.
  • Beschattung durch Pflanzen und Sonnensegel unter anderem für die Spielfläche einer Kita
  • Gemeinsam mit der Wohnungsbaugenossenschaft 1892 und der Bewohnerschaft werden zwei Höfe klimaresilient umgestaltet. 
  • Bau eines Parklets als begrünte Erweiterung des Gehwegs für Menschen, Pflanzen und Insekten
  • Zusammen mit der Bewohnerschaft wurde eine Regentonne im öffentlichen Hinterhof eines Wohnhauses installiert, die zur Bewässerung des Parklets dient. 

Was hat's gebracht?

  • Pilotprojekte verbessern punktuell und kurzfristig die klimatische Belastungslage. 
  • Aufbauend auf der Analyse und den Erkenntnissen der Pilotmaßnahmen entsteht in Zusammenarbeit mit der Bewohnerschaft, lokalen Akteurinnen und Akteuren und dem Bezirksamt ein Maßnahmenkatalog für einen klimaresilienten Kiez. 
  • Die Bewohnerschaft wurde für die Auswirkungen des Klimawandels auf Quartiersebene sensibilisiert und dadurch zur aktiven Mitgestaltung an konkreten Klimaanpassungsmaßnahmen motiviert.
  • Durch die Kooperation mit der Wohnungsbaugenossenschaft 1892 und in Zusammenarbeit mit der Bewohnerschaft können Klimaanpassungsmaßnahmen auch auf nicht öffentlichen Flächen mit weiteren Finanzierungsmitteln umgesetzt werden.

Guter Rat für andere Quartiere

  • Sichtbare Maßnahmen möglichst zügig umsetzen. 
  • Bezirkliche Fachämter so früh wie möglich zu Machbarkeiten und Hindernissen einbinden. Sie sind maßgeblich verantwortlich für viele Umsetzungen.
  • Lieber mehrere Maßnahmen zeitnah mit den gleichen kooperativen Partnern umsetzen, als zu viel Energie mit der Suche nach mehr Kooperationspartnern aufwenden.
  • Erste erfolgreiche Maßnahmen sind übertragbar und können unkompliziert und unter Umständen zügig an weiteren Orten wiederholt werden, zum Beispiel weitere öffentlich zugängliche Regentonnen oder weitere Umsetzungen der erprobten Bauanleitung für ein Parklet.

Bonus

Die Regentonne und weitere Pilotprojekte wurden im Sommer 2022 auf einem QM-Jour-Fixe durch das Quartiersmanagementgebiet Pankstraße besichtigt. Eine Teilnehmerin sprach aus, was viele dachten: „Eigentlich müsste solch eine Regentonne an jedes Fallrohr angeschlossen werden!“ Die Regentonnen sind so konzipiert, dass sie schnell und unkompliziert in weiteren Höfen aufgestellt werden könnten. Herausforderungen hingegen sind, mehr kooperative Hausverwaltungen zu finden und die Abstimmungsprozesse.

 

QM-Gebiet QM Pankstraße
Zeitraum 2020 bis 2022
Förderung Projektfonds 153.000 Euro
Handlungsfeld Bildung; Öffentlicher Raum; Beteiligung, Vernetzung und Kooperation mit Partnern
Träger AG.URBAN
Kontakt koolpank@ag-urban.de