Gesundheitsförderung und Clearingstelle Gesundheit

Gesundheitsförderung in dem Programm Sozialer Zusammenhalt

Die Gesundheit eines Menschen wird durch unterschiedliche Faktoren beeinflusst. Dabei sind neben seinen individuellen Anlagen und Gesundheitsverhalten auch Faktoren wie sein Lebensumfeld und allgemeine Umwelteinflüsse entscheidend für sein Wohlbefinden. Gesundheitschancen und Krankheitsrisiken, wie Übergewicht und mangelhafter Visuomotorik, sind sozial ungleich verteilt: je niedriger der soziale Status, desto größer sind Gesundheitsprobleme und -risiken. Durch Lärm, schlechtere Luftqualität und wenig öffentlichen Freiraum verstärken sich diese Probleme zusätzlich (s. Thema Umweltgerechtigkeit).

Schwerpunkt bei der Gesundheitsförderung im Programm Sozialer Zusammenhalt sind niedrigschwellige Freizeit- und Bewegungsaktivitäten im öffentlichen Freiraum für weniger bewegungsaffine Bevölkerungsgruppen, Angebote zur gesunden Ernährung und zur Gewaltpräventation.

Mit der Reform des Bundespräventionsgesetzes in 2015 konnten darüber hinaus zusammen mit den gesetzlichen Krankenkassen und der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit, Pflege und Gleichstellung deutlich höhere Mittel für die Gesundheitsprävention eingesetzt werden. Von 2016 – 2020 wurden durch die Clearingstelle Gesundheit zahlreiche zusätzliche Präventionsmaßnahme mit Gesundheitsprojekten in den Quartiersmanagement-Gebieten Berlins ermöglicht.

Für die Schaffung gesundheitsförderlicher Lebenswelten werden mit der Förderung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung von 2021 – 2024 im Rahmen von „Gesund in Berlin – Stadtteile im Blick“ über 1,8 Millionen € für Gesundheitspräventionsprojekte zur Verfügung gestellt. Sie finden in sozialen Stadtteileinrichtungen wie Stadtteil-, Familien- und Jugendzentren in QM- und BENN-Gebieten bzw. der Kulisse der Gemeinschaftsinitiative (GI) ihre Umsetzung.
Neben den für die Einrichtungen zuständigen Senats- und Bezirksverwaltungen arbeiten wieder die Senatsverwaltung für Gesundheit und die gesetzlichen Krankenkassen im Programm „Gesund in Berlin – Stadtteile im Blick“ mit, das vom Verein Gesundheit Berlin-Brandenburg getragen wird.

Weitere Informationen zum Projekt „Gesund im Richardkiez“ finden Sie in den Nachrichten und auf der Seite des QM.

Aktionsprogramm Gesundheit des Landes Berlin (AGP)

Gesundheitsförderung ist eine umfassende ressortübergreifende Aufgabe, für die das Land Berlin das Aktionsprogramm Gesundheit (APG) im Jahre 2014 gegründet hat. Eine intensive Zusammenarbeit zwischen Senats- und Bezirksverwaltungen sowie Akteuren aus den Bereichen Kinder- und Jugendhilfe, Soziales, Bildung, Stadtentwicklung, Sport sowie Arbeit und Integration bildet hierbei den Kern.

Ziel ist der Ausbau von gesundheitlichen Präventionsketten über die gesamte Lebensphase auf der Ebene der Bezirke. Hierbei geht es vor allem um einen guten Zugang zu Maßnahmen der Prävention und Gesundheitsförderung insbesondere für Menschen in schwieriger sozialer Lage. Räumliche Schwerpunkte bilden dabei die Lebenswelten Schule, Kita und Jugendeinrichtungen. Im Aktionsprogramm Gesundheit stehen insgesamt 1,5 Millionen Euro zur Verfügung. Finanziert werden unter anderem das Zentrum für Bewegungsförderung sowie die Landesprogramme "Gute gesunde Schule" und "Gute gesunde Kita". In der Umsetzung von konkreten Projekten bilden die Quartiersmanagements mit ihrem integrierten Ansatz stets qualifizierte Partner.