Am 8. Mai 2021 hat das QM-Team Harzer Straße sein Büro digital eingeweiht. Geladen waren Personen aus Senats- und Bezirksverwaltung, Einrichtungen aus dem Kiez und viele Anwohnende. Gastgeber war natürlich das QM-Team, das virtuell seine ganz realen Räumlichkeiten zeigte und seine festen Absichten für das Gebiet vorstellte.
Ein besonderes Datum
Der 8. Mai ist ein geschichtsträchtiges Datum: An dem Tag erinnert man in vielen Ländern Europas an das Ende des 2. Weltkrieges in Europa. Da Gedenktage sich aufgrund ihrer hohen Zahl oft überlappen, so war deutschlandweit in diesem Jahr der 8. Mai auch der Tag der Städtebauförderung. Zu Beginn der Online-Veranstaltung skizzierte Dr. Christiane Westphal von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen kurz die 50-jährige Geschichte des Förderprogramms, zu dem auch das Quartiersmanagement gehört.
Städtebau mit öffentlicher Unterstützung
Aus der 1971 eingeführten Förderung entstand Ende der 1990er Jahre das bundesweite Programm „Soziale Stadt“, seit 2020 „Sozialer Zusammenhalt“, wie ihr Kollege Sören Bott erläuterte. Ein wesentlicher Unterschied beim neu aufgelegten Programm: Sozio-integrative Projekte erhalten einen größeren Schwerpunkt. Kurz: es werden mehr Projekte gefördert, die Menschen zu Gute kommen, ohne dabei die Infrastruktur zu vergessen. In Neukölln allein entstanden 2021 drei neue Quartiersmanagementgebiete. Das QM Harzer Straße ist eines davon. Das freute den Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung, Soziales und Bürgerdienste, Jochen Biedermann, der sich schon seit Längerem für die Entstehung des QM-Gebiets eingesetzt hatte. Er unterstrich die Motivation der Gastgeberinnen und Gastgeber: „Das Team brennt“ sagte er, bevor er ein gutes Gelingen wünschte und an das QM-Team übergab.
Die Anwohnenden sind die Fachleute
Auch das QM-Team blickte zurück und erinnerte an die Dimension der „Sozialen Stadt“: rund 430 Millionen Euro in Berlin allein. Aktuell gibt es 32 QM-Gebiete in Berlin, neun davon in Neukölln, das sind knapp 30 Prozent. Ihr Ansatz bei ihrer Arbeit: Die Menschen, die im Gebiet wohnen, sind die Fachleute. Und um diese mitwirken zu lassen, gibt es zwei Instrumente: die Aktionsfondsjury und den Quartiersrat. Für die Jury bewarben sich rund 60 Leute, das rege Interesse war auch den 8.000 Flyern geschuldet, die das QM dank seines Partners Kubus verteilen konnte. Der Quartiersrat, der über finanziell größer dimensionierte Projekte entscheidet, wird im Oktober 2021 konstituiert.
Viel vor als „Spiegel des Viertels“
Weitere Höhepunkte sind unter anderem im September 2021 die Auftaktveranstaltung. Das IHEK, das integrierte Handlungs- und Entwicklungskonzept für das Gebiet, wird bis Juni 2022 erstellt. Das soll die Basis für die Arbeit des QM Harzer Straße bilden und soll auch die Handschrift der Anwohnenden und Engagierten im Kiez tragen. Das QM-Team sieht sich als Spiegel des Viertels und bedauert, dass aufgrund der Pandemie die Kontaktmöglichkeiten bislang noch eingeschränkt sind. Dafür können alle bereits seit dem 17. Mai 2021 im QM Büro kostenlos ein Lastenfahrrad ausleihen. Denn gewisse Sachen, wie Transporte, lassen sich (noch) nicht virtualisieren.