QM Brunnenstraße

Hochbeete ersetzen Beton

Das Projekt „Die Essbare Straße“ nimmt Fahrt auf: Ziel ist es, Gemeinschaftsgärten im Kiez anzulegen und viele Menschen im Quartiersmanagement-(QM)-Gebiet Brunnenstraße zum Mitmachen zu begeistern.

Das Projekt „Die Essbare Straße“ verwandelt städtischen Raum in blühende Gemeinschaftsgärten. (Bild: QM Brunnenstraße)
Das Projekt „Die Essbare Straße“ verwandelt städtischen Raum in blühende Gemeinschaftsgärten. (Bild: QM Brunnenstraße)

Der Startschuss des Projektes erfolgte bereits am 30. Oktober 2023. Bisweilen arbeiteten die Initiatorinnen und Initiatoren von „Die Essbare Straße“ allerdings ehrenamtlich und erhielten Sachmittel über den Aktionsfonds des QMs, der Stadtteilkasse der Stadtteilkoordination sowie der gemeinnützigen Stiftung „anstiftung“ aus München. Mit dem Projektzuschlag im Rahmen des Programms „Sozialer Zusammenhalt“ bietet sich nun die Möglichkeit, intensiv an der Vision der „Essbaren Straße“ zu arbeiten.

Swinemünder Straße: Berlins neue grüne Meile

Die meisten Projekte zu städtischem Gärtnern in Berlin befinden sich in Baulücken, auf Dächern von Parkhäusern, in Parks oder sogar auf ehemaligen Friedhöfen. Gartenprojekte in öffentlichen Straßenräumen sind eher selten. Die ruhige und verkehrsarme Swinemünder Straße zwischen Rügener und Bernauer Straße eignet sich jedoch perfekt für solche Vorhaben. Dort legte der Projektträger Essbare Straße e.V. bereits mehrere Hochbeete an und konnte so erste Erfahrungen sammeln.

In diesen aktuell 30 Beeten wachsen essbare Pflanzen wie Salat, Kohl, Tomaten, viele Kräuter und weitere Gemüsesorten. Die Projektverantwortlichen bezeichnen sie als die „Keimzelle“. Die Ernte kann bedenkenlos gegessen werden, weil die Beete weit genug von der Straße entfernt stehen. Der Ertrag soll aber nicht nur Menschen dienen. Auf der angrenzenden Wildblumenwiese können sich auch Insekten und Vögel ernähren. Das langfristige Ziel des Vereins Essbare Straße: das Projekt entlang der gesamten verkehrsberuhigten Swinemünder Straße auszudehnen. Zunächst wird aber die Keimzelle erweitert und neue Beete im sogenannten Boulegarten angelegt. In den kommenden Wochen und Monaten entstehen dort viele neue Hochbeete für die Anwohnenden.

Miteinander gärtnern, voneinander lernen

Um möglichst viele Menschen zum Mitmachen zu bewegen, setzen die Initiatorinnen Sandra Zangerl und Katharina Schütze auf die Anziehungskraft des Projektes und die Neugier vieler Menschen. Mögliche Hindernisse sollen abgebaut werden. Obwohl viele Gartenprojekte darauf abzielen, Menschen aus unterschiedlichen sozialen und kulturellen Hintergründen einzubinden, scheitert dies oft. Sie erforschen, wie sie dies erfolgreich umsetzen können, wobei direkte Gespräche oder die Unterstützung durch Multiplikatoren aus verschiedenen Gemeinschaften hilfreich sein könnten. Ähnlich wie Sport und Musik bietet das Gärtnern und gemeinsame Essen die Möglichkeit, dass Menschen aus verschiedenen Gruppen zusammenkommen und voneinander profitieren.