QM Beusselstraße

In Moabit sprechen die Bäume

Das Projekt „Moabit klimafit“ fördert das Entstehen neuer Lernorte für Umwelt und Klimaschutzbildung im Quartier. Einer dieser Lernorte ist das Künstlerhaus „Zentrum für Kunst und Urbanistik“ mit seinem Klimakunstlabor. Hier entstand in den vergangenen Monaten ein tolles Projekt, das die Natur neu erlebbar macht.

Die „Bauschilderung“ dient als Modell, um gesammelte Ideen in die Tat umzusetzen. (Bild: Thomas Büttner)
Die „Bauschilderung“ dient als Modell, um gesammelte Ideen in die Tat umzusetzen. (Bild: Thomas Büttner)
Nach getaner Arbeit kann auch entspannt werden. (Bild: ZK/U)
Nach getaner Arbeit kann auch entspannt werden. (Bild: ZK/U)

Bildergalerie

Das Künstlerhaus „Zentrum für Kunst und Urbanistik“ (ZK/U) hat Fördermittel des Programms Sozialer Zusammenhalt zur ökologischen und energetischen Erweiterung seines Veranstaltungsraumes erhalten. Dieser wird durch ein neues Stockwerk und eine Dachterrasse erweitert. Während der mehrjährigen Bauphase wird mit Hilfe eines Baugerüst-Modells im Verhältnis 1:10 die Vorbereitung auf die Gestaltung und Nutzung des Neubaus geprobt. Diese „Bauschilderung“ zeigt zum Beispiel, dass Rankpflanzen und ein Baum auf dem Dach später für Kühlung und Beschattung des Gebäudes sorgen sollen.

Das Klimakunstlabor

Im Rahmen des „Klimakunstlabors“ (KKL) wurden Prototypen des Neubaus für die spätere Nutzung entwickelt. Von Juni 2021 bis November 2021 wurden sieben Workshops durchgeführt. 20 interessierte Personen mit Erfahrungen aus den Bereichen Kunst, Stadtentwicklung, aber auch Aktivisten und Personen aus der Nachbarschaft haben zusammengearbeitet und Konzepte entwickelt. Das KKL wurde im Rahmen des Projekts „Moabit klimafit“ gefördert.

Erste Ideen umgesetzt

Nach einer ersten Kennenlernphase wurden bereits erste Ziele, Strategien und Ideen für „Prototypen“ zusammengefasst. Im Vordergrund stand dabei klar die Verbindung zur Natur. Daher pflanzten die Teilnehmenden verschiedene Rankpflanzen in Pflanzenkübel. Die dort gepflanzten Bohnen konnten dieses Jahr sogar schon geerntet werden. 
Bei der Idee „Ahorn X Human“ ging es um Kommunikation von Bäumen untereinander, zum Beispiel dem Ahornbaum auf dem Dach der Bauschilderung und benachbarten Bäumen auf dem Gelände. Ziel ist es, die Bäume als belebte subjekthafte Natur und nicht als Objekte zu sehen und zu erleben. Die Teilnehmenden bildeten dazu kleinere Gruppen, die sich mit speziellen Themen auseinandersetzen. So gab es Gruppen zur Wahrnehmung und Sensorunterstützung, für künstlerische Gestaltung, Performance, Klangdarstellung und Dokumentation. Entstanden ist eine erlebbare Performance von „sprechenden“ Bäumen (durch aufgehängte Lautsprecher).

Ergebnisse beim OpenHouse

Am 25. November 2021 werden noch einmal die Ergebnisse im Rahmen eines  Besuchertags (OpenHouse) vorgestellt. Die Performance wird als Video zu sehen sein, die „Ahorn X Human“-Aktion kann von den Besucherinnen und Besuchern in einer individuellen Begegnung mit dem Ahornbaum erlebt werden.
Zusätzlich gibt es erste Ideen zur Weiterentwicklung der Prototypen für die Nutzung am späteren Ausbau des ZK/U. Auch in anderen Teilen von Moabit, im Beussel- und Huttenkiez, sollen in ähnlicher Weise Bezüge zu Bäumen und der wenig beachteten Natur hergestellt werden. 
Über das Projekt „Moabit klimafit“ werden verschiedene Einrichtungen im Gebiet als Lernorte für Umwelt- und Klimaschutzbildung gestärkt. Ziel ist es, Moabit zu einem grünen und nachhaltigen Bildungsstandort zu machen.