QM Harzer Straße

Kleines Geld, große Wirkung

In zwei Sitzungen bewilligte die Aktionsfondsjury des Quartiersmanagement-(QM)-Gebiets Harzer Straße schon acht kleine Nachbarschaftsprojekte. Dadurch ist der 10.000-Euro-Topf im April 2024 fast aufgebraucht. Etwa 400 Euro stehen noch zur Verfügung.

Die Aktionsfondsjury, bestehend aus Anwohnenden des Harzer Kiezes, entscheidet über Fördermittel für nachbarschaftliche Projekte wie Feste, Märkte und Pflanzaktionen. (Bild: Jens Sethmann)
Die Aktionsfondsjury, bestehend aus Anwohnenden des Harzer Kiezes, entscheidet über Fördermittel für nachbarschaftliche Projekte wie Feste, Märkte und Pflanzaktionen. (Bild: Jens Sethmann)

Wer einen Zuschuss für eine Kiez-Idee möchte, muss sich jedes Jahr beeilen, denn der Aktionsfonds ist heiß begehrt. Im Jahr 2024 vergab die aus Anwohnenden bestehende Jury bereits in ihrer ersten Sitzung zwei Drittel des Fonds.

Naturerlebnisse und Handarbeiten fördern Gemeinschaft

Das erste Projekt ermöglicht Großstadt-Kindern der Kinderfreizeiteinrichtung Wilden Rübe Naturerfahrungen in Berlin und Brandenburg. Geplant sind Ausflüge in den Kletterwald oder zum Kanufahren. Erweiterte Kochangebote wecken zudem das Bewusstsein für gesunde Ernährung.

Außerdem erhält das Elterncafé in der Eduard-Mörike-Schule einen Zuschuss, um seine Bastel- und Handarbeitsangebote auszubauen. Auch das Eltern-Kind-Café in der Geflüchtetenunterkunft Vita Domus am Kiehlufer bekommt Unterstützung. Gemeinsame Handarbeiten und Basteleien sorgen dort für Beschäftigung und bieten einen Ausweg aus der Isolation.

Der Aktionsfonds unterstützt auch die Sprachförderung: An drei Veranstaltungstagen projizieren ein Beamer und ein Soundsystem Sprachspiele an Häuserwände. So fördert das Projekt „Lingo Bingo“ die im Harzer Kiez gesprochenen Sprachen. Der über den Aktionsfonds angeschaffte Beamer steht anschließend für weitere Aktionen im Kiez zur Verfügung.

Den Abschluss der ersten Sitzung wurde die finanzielle Unterstützung für den Harzer Kiezflohmarkt beschlossen. Der Flohmarkt findet am 8. Juni 2024 auf dem nahkauf-Parkplatz statt.

Spatzenhecken und Familienausflüge gefördert

In der zweiten Sitzung Mitte April 2024 bewilligte die Jury ein Folgeprojekt der letztjährigen „Wilden Hecken“. Die Anwohnenden pflegen die Spatzenhecken am Weigandufer, pflanzen zusätzliche Sträucher, schaffen einen Verlängerungsschlauch für die Bewässerung an und treffen Vorkehrungen für die Winterfütterung der Vögel.

Zudem erhält ein Anwohner der Treptower Straße einen kleinen Betrag, um eine Baumscheibe vor seinem Haus mit widerstandsfähigen Pflanzen zu begrünen und diese Mini-Grünanlage langfristig zu pflegen.

Eine Anwohnerin plant eine Reihe von Touren, um finanziell schlechter gestellten Familien Ausflüge zu ermöglichen und gleichzeitig körperliche Bewegung und kulturelle Aktivitäten zu fördern. Geplante Ziele sind eine Kletterhalle, das Jumphouse, Theater oder Museen.

Trotz durchaus kritischem Blick hielt die Aktionsfondsjury alle Vorschläge für förderungswürdig, teils mit Einschränkungen. Der Wermutstropfen: In der zweiten Jahreshälfte gibt es kein Geld mehr. Neue Kiezideen müssen bis zum Jahr 2025 warten.