Im QM-Gebiet Wassertorplatz, also mitten in Kreuzberg, entstehen Angebote, die die Gemeinschaft fördern und ältere Menschen miteinander verbinden. „Gitti & Gerda – Gemeinsam weniger einsam“ bietet seit Jahren Ausflüge, Tanzveranstaltungen und Gesprächsrunden an, um der Vereinsamung im Alter etwas entgegenzusetzen. Das Projekt wird mit Mitteln aus dem Programm „Sozialer Zusammenhalt“ gefördert und vom Wassertor e. V. organisiert. Nun weitet es seine Aktivitäten ins Digitale aus und startet einen eigenen Podcast.
Podcast holt Kreuzberger Stimmen ins Rampenlicht
Mit dem Podcast „Kreuzberger Stimmen“ erhalten Seniorinnen und Senioren eine hörbare Plattform – ganz nah an ihrem Alltag. In der ersten Folge spricht das Projektteam mit Edith, die seit Jahrzehnten in Kreuzberg lebt. Sie erzählt, wie sie nach Berlin kam, welche Veränderungen sie im Kiez erlebte und wie sich ihr Leben entwickelte. Ihre Erinnerungen spannen einen Bogen von prägenden Anfängen über Umbrüche bis zum Älterwerden in einer Stadt, die sich ständig verändert. So verbinden sich persönliche Erlebnisse mit dem Kiez im Wandel der Zeit. Der Podcast ist auf Spotify abrufbar und wird mit jeder Folge um neue, individuelle Geschichten wachsen. Jede Episode beleuchtet eine eigene Perspektive und macht so die Vielfalt des Kreuzberger Lebens sichtbar. Auf diese Weise entsteht ein lebendiges Archiv, das Geschichte und Gegenwart miteinander verknüpft.
Projekt schafft Begegnung und stärkt Teilhabe
Diese digitale Bühne ergänzt ein vielfältiges Programm, das schon lange gegen Einsamkeit im Alter wirkt. Entstanden während der Corona-Pandemie mit einfachen Spaziergängen, bietet es heute Ausflüge, Trike-Touren, Tanzabende und digitale Sprechstunden. Alle Angebote sind kostenlos und barrierefrei. Seniorinnen und Senioren wirken aktiv an der Programmgestaltung mit, sodass ihre Ideen direkt umgesetzt werden. Ein Beispiel sind die beliebten Tanzabende in der „Bona Peiser“-Werkstatt, die sich zu einem festen Termin im Kiezkalender entwickelt haben.
Der Podcast erweitert dieses Angebot, indem er auch Menschen erreicht, die diese Veranstaltungen nicht persönlich besuchen. So entstehen neue Anknüpfungspunkte für Gespräche zwischen Generationen. Damit bleibt „Gitti & Gerda“ ein wichtiger Bestandteil des Kreuzberger Gemeinschaftslebens – vor Ort ebenso wie online.