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An dem lauen Spätsommerabend kamen etwas mehr als 30 Besuchende, um den im Quartier entstandenen Dokumentarfilm „Ich KRIEG die Krise“ anzusehen. Hervorgegangen ist er aus einem Projekt, das die Grundschullehrerin Nora Barbiche im Rahmen des talentCampus der Volkshochschule Neukölln gemeinsam mit dem Kiezanker e. V. mit Kindern aus dem Rollberg durchgeführt hat.
Hoffnung in Zeiten von Kriegen
Ausgangspunkt des Films war und ist die Situation, dass Kinder momentan durch ihre Nutzung von Mobilgeräten und Internet unablässig Bildern von Kriegen ausgesetzt sind. In ihrem Umfeld und insbesondere in den Grundschulen gibt es jedoch kaum Möglichkeiten, über die Eindrücke und die sich daraus ergebenen Ängste zu sprechen. Im Projekt konnten die Kinder diese spielerisch und künstlerisch zum Ausdruck bringen und gleichzeitig über ihre Hoffnungen und Träume sprechen. Dabei formulierten sie auch ihren Anspruch, in einer friedlichen Welt zu leben und mit ihren Anliegen wahrgenommen zu werden.
Wie Kinder die Vielfalt Neuköllns aufzeigen
Bevor der Film mit Einbruch der Dunkelheit um kurz vor 20 Uhr begann, gab es eine kurze Einführung durch Alex Lauschke vom QM-Team. Er stellte die Veranstaltungsreihe „Kiez-Kino im Rollberg“ vor, die vom QM Rollbergsiedlung zusammen mit dem Kiezladen organisiert wird. Dabei lud er auch gleich zu den nächsten Terminen an den kommenden vier Dienstagabenden ein.
Vor und nach dem Film, der vom Publikum mit viel Applaus aufgenommen wurde, hatte dann vor allem die Filmemacherin Nora Barbiche das Wort. Sie stellte ihr Team vor, dem unter anderem ihr Ehemann Abbas El-Jarmaki als Betreuer und Ansprechpartner der Kinder angehörte. In der anschließenden Diskussion äußerten die Teilnehmenden immer wieder, wie wichtig solche Filme und Projekte sind, um Kindern eine Stimme zu geben. Zugleich lobten die Anwesenden, dass der Film dazu beiträgt, gegen den immer noch schlechten Ruf Neuköllns anzuarbeiten. So erzählte eine Besucherin, dass ihre Kolleginnen und Kollegen immer noch die Augen verdrehen, wenn sie berichtet, wo sie wohnt: in der Sonnenallee.
Der Film hingegen zeigt deutlich, welche Vorzüge das Leben in Neukölln mit seiner bunten Mischung an Menschen und Wurzeln hat. Und es wird klar, dass alle beteiligten Kinder unabhängig davon, ob sie einen kurdischen, türkischen oder arabischen Hintergrund haben, vor allem eins sind: die Kinder Neuköllns, Berlins und Deutschlands.