Naturnahe Lebensräume sind in Gefahr, da viele Insekten durch den Klimawandel und die intensive Flächennutzung ihre Nistplätze und Nahrung verlieren. Die Folgen sind dramatisch: Wildbienen und andere Insekten spielen eine Schlüsselrolle in Ökosystemen. Sinkt ihre Zahl weiter, droht auch der Rückgang von Pflanzen und dadurch auch Vögeln, Igeln und anderen Tieren, was letztlich auch Menschen betrifft. Um dem entgegenzuwirken, legten im Herbst 2025 Kinder und Erwachsene der Thermometersiedlung unter fachlicher Anleitung des Naturgarten-Teams der Stiftung für Mensch und Umwelt eine naturnahe Blumenwiese an und pflanzten heimische Stauden. Die Aktion, die Teil des QM-Projekts „Sichtbar Grün“ ist, bot den Teilnehmenden zudem Einblicke in die praktische Arbeit der gemeinnützigen Stiftung, die sich für die biologische Vielfalt einsetzt.
In nur wenigen Stunden verwandelten 15 engagierte Kinder und Erwachsene einen Teil der Fläche vor der Celsiusstraße 9 in einen insektenfreundlichen Lebensraum. Sie legten eine etwa 150 Quadratmeter große Blumenwiese an und pflanzten zusätzlich 120 heimische Initialstauden. Teilgenommen haben insbesondere naturinteressierte Anwohnende sowie Vertreterinnen und Vertreter des QMs, des Wohnungsunternehmens Vonovia und der Stiftung für Mensch und Umwelt.
Der Projektleiter Dominik Jentzsch, ein Mitglied des Naturgarten-Teams der Stiftung, bezeichnete die Aktion als ersten sichtbaren Akzent im Projekt. Er erläuterte, dass die Blumenwiese sich erst nach bis zu zwei Jahren vollständig entwickelt, was Geduld erfordert. Dann wird sie jedoch einen attraktiven Lebensraum mit reichlich Nektar und Pollen für die Insektenwelt bieten. Passantinnen und Passanten können sich inzwischen mit Hilfe einer installierten Infotafel über den Wert dieser Biodiversitätsmaßnahme informieren.
Das „Sichtbar Grün“-Projekt begann Anfang 2025 mit dem Ziel, mehr Natur in die Thermometersiedlung zu bringen. Indem grüne Begegnungsorte mit Vorbildcharakter entstehen, profitiert nicht nur die heimische Natur, sondern es stärkt auch das Miteinander im bekannten Hochhaus-Kiez. Gleichzeitig sensibilisiert das Projekt die Menschen für die Bedeutung der Natur und bietet ihnen die Möglichkeit, diese direkt vor ihrer Haustür zu erleben. Mit Umweltbildungs- und Mitmachaktionen lädt das Projekt alle Interessierten ein, sich aktiv einzubringen. Das Projekt wird aus Mitteln des Programms „Sozialer Zusammenhalt“ gefördert.