Noch bis zum 24. Juni 2017 geht der Fastenmonat Ramadan. Am Donnerstag, den 15. Juni 2017 traf man sich deshalb zum nachbarschaftlichen Fastenbrechen am Mehringdamm. Schon früh am Abend kamen Frauen, Kinder und Männer aus der Nachbarschaft, um gemeinsam zu essen und Nachbarschaft zu erleben.
Erst Wasser und Datteln, dann frisch zubereitete Köstlichkeiten
Ralf Hirsch von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen, die Kreuzberger Bezirksstadträtin Clara Herrmann und Wafaa Khattab vom Quartiersmanagement Mehringplatz begrüßten die Gäste.
Danach gab es Musik von türkischen und syrischen Musikerinnen und Musikern, bis um 21.30 Uhr – nach dem Sonnenuntergang – das Fasten gebrochen wurde und der kulinarische Teil des Abends begann: Jugendliche aus der Kreuzberger Musikalische Aktion e.V (KMA) verteilten Essen und Getränke an die vielen Gäste, die das Fasten gemeinsam traditionell mit Wasser und Datteln brachen und sich dann die frisch zubereiteten Köstlichkeiten schmecken ließen.
Friedliches Zusammenkommen
Wie schon im 2016 zeigte sich, dass beim Fastenbrechen im Mehringkiez Menschen unterschiedlicher Herkunft und religiöser Überzeugung friedlich zusammenkommen und gemeinsam feiern. Zu den Gästen zählten Menschen unterschiedlichen Glaubens und auch solche, die sich keiner Religion zugehörig fühlen.
"Wir sind alle hier, um voneinander zu lernen. Das Wichtigste ist, dass sich die Religionen treffen, miteinander ins Gespräch kommen und gemeinsam eine Botschaft der Demokratie und Toleranz aussenden", so Wolfhard Schulze, Vorstand der KMA e.V. im Interview mit der rbb-Abendschau. Das Fest richte sich an alle, Religiosität stehe nicht im Vordergrund, sondern das nachbarschaftliches Fastenbrechen, so Wafaa Khattab vom QM Mehringplatz: „Es geht um die Nachbarschaft. Heute geht es um den Dialog, um das Zusammenkommen und das geht wohl am allerbesten beim Essen. Das ist eine Gemeinsamkeit, die wir Menschen alle haben, egal welcher Herkunft, welcher Nationalität oder welcher Religion wir angehören.“
Geschmückter Garten
Etwas Besonderes war auch der Ort. Hinter der Fassade des Inti-Hauses in der Friedrichstraße 1 verbirgt sich ein weitläufiger Garten, unter dessen mit Lampions geschmückten Bäumen weiß gedeckte und mit Blumen geschmückte Tischreihen aufgestellt wurden. Dies verlieh dem Ort eine feierliche und einladende Atmosphäre.