QM Harzer Straße

Projekte für den Harzer Kiez

Bei der Quartiersratssitzung im Quartiersmanagement-(QM)-Gebiet Harzer Straße wurden Projekte für den Kiez und ein Forschungsvorhaben vorgestellt. Unter anderem wird die Gemeinschaft der Romnja und Roma im Quartier gezielt unterstützt.

Bei der Quartiersratssitzung ging es um die Entwicklung eines neuen Projekts und das Thema Müll. (Bild: Jens Sethmann)
Bei der Quartiersratssitzung ging es um die Entwicklung eines neuen Projekts und das Thema Müll. (Bild: Jens Sethmann)

Im Quartiersmanagement-(QM)-Gebiet Harzer Straße leben viele Sintize und Sinti sowie Romnja und Roma. Vielfach werden sie ausgegrenzt. In der Quartiersratssitzung vom 20. März 2024 stellte Quartiersmanagerin Mine Henki den Mitgliedern daher ein neues Vorhaben vor: Im Harzer Kiez soll ein Projekt umgesetzt werden, das die Kompetenzen der Romnja und Roma in den Mittelpunkt stellt.  Denn diese vor allem aus Rumänien stammende Gemeinschaft ist besonders stark im Kiez vertreten. Das Projekt mit dem Namen „Ce faci?“ – rumänisch für „Was geht?“ – soll ihre Kultur im Kiez sichtbar machen und stärken, ihr Image verbessern und Vorurteile abbauen. 

Dafür wird ein Projektträger gesucht, der selbst der Community angehört oder schon mit ihr zusammengearbeitet hat. Was konkret gemacht wird, soll der Träger zusammen mit den Leuten entwickeln. Es könnten beispielsweise kleine Feste, Musikveranstaltungen oder Kochevents organisiert werden. 

Die Mitglieder des Quartiersrats fanden, dass das Projekt auch speziell Kinder und Frauen in den Blick nehmen sowie Bildungs- und Ausbildungsperspektiven aufzeigen soll. Die Projektidee wird nun entsprechend angepasst und dann zur Abstimmung gestellt. Vorgesehen ist, dass das Projekt im September des Jahres 2024 startet und bis Ende des Jahres 2026 läuft.

Müll-Hotspots auf der Spur

Die Quartiersratsmitglieder befassten sich im Rahmen ihrer Sitzung außerdem mit der Herausforderung von Vermüllung im Kiez. Camilo Almendrales, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum Technik und Gesellschaft der Technischen Universität Berlin, stellte dem Quartiersrat ein Forschungsvorhaben zum Thema Müll vor. Das Projekt innoCErt möchte Wege zur Müllvermeidung und Kreislaufwirtschaft finden und beispielhaft auch den Harzer Kiez unter die Lupe nehmen. So sind die Anwohnenden Ende April zu einem kleinen Workshop eingeladen, bei dem auch Müll gesammelt und kartiert werden soll. „Welche Arten von Müll finden sich wo? Das ist noch eine Forschungslücke“, sagt Camilo Almendrales.

Müll-Hotspots kennen die Anwohnenden zuhauf. Ein Mitglied des Quartiersrat hat beobachtet: „Wenn irgendwo ein Sperrmüllhaufen liegt, dann wird er auch größer – das scheint ein Naturgesetz zu sein.“

Das vom QM geförderte Projekt „Idyll ohne Müll“ widmet sich dem gleichen Problem. „Zum Müll gab es schon viele Aktionen, eine zündende Idee gab es aber noch nicht“, stellt eine Quartiersrätin fest. Camilo Almendrales hofft auf die Expertise der Nachbarschaft, wenn es darum geht, Ideen zu sammeln, wie sich bestimmte Mülltypen vermeiden lassen. Die Ergebnisse des Forschungsprojekts will er auch dem Bezirksamt vorlegen.