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Der Fastenmonat Ramadan ist eine der fünf grundlegenden Säulen des Islams. Während dieser Zeit dürfen gläubige Musliminnen und Muslime erst nach Sonnenuntergang essen und damit ihr tägliches Fasten beenden. Traditionell findet dieses Fastenbrechen im engsten Kreis der Familie statt, sobald die Dunkelheit einbricht. Die beiden Feste im Mehringkiez und der Rollbergsiedlung bildeten jedoch eine Ausnahme, da sich dort eine Vielzahl von Gästen unterschiedlichen Glaubens zusammenfand und gemeinsam das Fastenbrechen beging.
Die türkische Version von Till Eulenspiegel
Am 20. März 2024 veranstaltete der Kiezanker e. V. im Bürgerzentrum Neukölln ein gemeinsames Fastenbrechen. Das Fest bot eine Gelegenheit für Familien, gemeinsam zu essen und zu feiern. Neben einem bunten Kinderprogramm mit einer Aufführung von Nasreddin Hodscha und Bastelaktivitäten, wurden die Gäste zum traditionellen Iftar-Essen eingeladen. Nasreddin Hodscha ist eine bekannte Figur aus der türkischen Literatur. Said Sonay vom Interkulturellen Beratungs- und Begegnungs-Centrum e. V. (IBBC) beschreibt Nasreddin als einen pfiffigen Mann des 15. Jahrhunderts, der mit Witz und Schlauheit brenzlige Situationen löst und vergleicht ihn mit Till Eulenspiegel.
Während im Hintergrund die Frauen vom Kiezanker das Essen für um die einhundert angemeldeten Gäste vorbereiteten, ging das Kinderprogramm zum nächsten Teil über: das Ramadan-Basteln. Um 18:26 Uhr, zum Sonnenuntergang, war es dann so weit: Ein Jugendlicher aus der Rollbergsiedlung sprach das Dankgebet, bevor die Gäste köstliche Gerichte wie Linsensuppe, Rindfleisch mit Reis und Baklava genossen. Finanziert wurde das Fest mit Geldern aus dem Aktionsfonds des QMs Rollbergsiedlung.
Eine Feier der Vielfalt und Solidarität
Im Gloria Event Center wurde am 21. März 2024 ein weiteres gemeinsames Fastenbrechen gefeiert, zu dem das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg und das QM Mehringplatz einluden. Diese Veranstaltung, die seit Jahren stattfindet, vereinte rund 500 Gäste unterschiedlichen Glaubens darunter Kinder, ältere Menschen, Frauen und Männer. Das Rahmenprogramm umfasste Aktivitäten wie Henna-Schminkecken, eine Foto-Box, einen Kalligraphie-Stand und Musik. Bezirksbürgermeisterin Clara Herrmann betonte in ihrer Rede die Bedeutung des Ramadans für Werte wie Gemeinschaft und Solidarität. Nachdem der syrische Sänger Abdulkadir Asli zum Fastenbrechen aufrief, folgte das leckere Essen sowie ein musikalisches Programm.