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„Dürfen wir jetzt Müll aufheben? Wann geht’s endlich los?“, fragte ein Kind ungeduldig. Der kleine Anwohner war einer von rund zehn Personen, die sich an diesem sonnigen Nachmittag am Kiezeck (Weigandufer/Treptower Straße) einfanden. Für alle war es eine Premiere. Das QM-Team hatte die Putzaktion organisiert und über das BSR-Projekt Kehrenbürger die Ausrüstung erhalten.
Trophäen der Müllsammlung: Fische und Autoreifen
Mit stabilen Arbeitshandschuhen, Greifzangen und Müllsäcken ging es dem Müll an den Kragen. Die Glasscherben, Zigarettenkippen, Dosen und Chipstüten lagen überall herum – hinter Bushaltestellen, auf Baumscheiben oder am Gehwegrand. Einer der unrühmlichen Höhepunkte war eine noch eingeschweißte Packung Fisch. Auch zwei Autoreifen gehörten zum Beifang. „Die können wir leider nicht mitnehmen“, erklärte Quartiersmanager Christian Atmaca dem entrüsteten kleinen Finder: zu groß und Sondermüll. „Das melden wir über die Ordnungsamt-App“, versprach er dem Kind.
Mehrere Vorbeigehende freuten sich über das Engagement. „Tolle Aktion“, meinte ein Paar mit Kind. „Ich würd' hier am liebsten ständig mit Mülltüte und Greifzange herumlaufen“, so die Anwohnerin. Am Ende der Aktion waren alle Beteiligten sehr stolz auf die vielen vollgepackten Mülltüten, die die BSR später abholte.
Die Lösung: Mehr Einsicht und coolere Mülleimer
Die Vermüllung des öffentlichen Raumes ist eines der größten Probleme im Kiez. In vielen Gesprächen und Umfragen, die das QM-Team monatelang durchführte, setzten die Befragten das Thema ganz oben auf die Liste. Es berührt gleich mehrere Ebenen: In vermüllten Kiezen fühlen sich die Menschen nicht wohl, der Müll gefährdet kleine Kinder und Tiere sowie Erdreich und Grundwasser. Noch dazu ist er Mahnmal für die Ressourcenverschwendung der heutigen Zeit.
Die Kiezputzaktionen stellen sich dem regelmäßig entgegen. Doch langfristig kann das nicht die Lösung des Problems sein, betonte Quartiersmanager Christian Atmaca: „Es müssten zusätzliche und vor allem attraktivere Papierkörbe im öffentlichen Raum aufgestellt werden. Und das Müllverhalten der Menschen muss sich ändern!“
Um das zu bewirken, wird das QM-Team gemeinsam mit dem Quartiersrat in der zweiten Jahreshälfte ein Umweltprojekt entwickeln. In diesem werden Maßnahmen gegen die Vermüllung einen großen Raum einnehmen.