QM Harzer Straße

Rundgänge regen zu neuen Ideen an

Im März 2022 fanden zwei Kiezspaziergänge im Quartiersmanagement-Gebiet Harzer Straße statt. Die gesammelten Anregungen sollen in das Integrierte Handlungs- und Entwicklungskonzept (IHEK) einfließen.

Viele Ideen wurden am Hertzbergplatz ausgetauscht. (Bild: Jens Sethmann)
Viele Ideen wurden am Hertzbergplatz ausgetauscht. (Bild: Jens Sethmann)
Die Teilnehmenden liefen unter andere am Kiehlufer entlang. (Bild: Jens Sethmann)
Die Teilnehmenden liefen unter andere am Kiehlufer entlang. (Bild: Jens Sethmann)
Für die Treptower Straße gab es auch Verbesserungsvorschläge. (Bild: Jens Sethmann)
Für die Treptower Straße gab es auch Verbesserungsvorschläge. (Bild: Jens Sethmann)
Der Wildenbruchplatz war die letzte Station der Kiezrundgänge. (Bild: Jens Sethmann)
Der Wildenbruchplatz war die letzte Station der Kiezrundgänge. (Bild: Jens Sethmann)

Bildergalerie

Das Quartiersmanagement (QM) Harzer Straße lud am 5. und 10. März 2022 die Quartiersratsmitglieder sowie andere Kiezbewohnerinnen und Kiezbewohner zu zwei Stadtteilspaziergängen ein. Ziel war es, von ihnen zu erfahren, was im Quartier verbessert werden sollt und was den Kiez lebenswert macht. Die Ergebnisse fließen in das Integrierte Handlungs- und Entwicklungskonzept (IHEK) ein. Das IHEK ist der Fahrplan für die Arbeit des Quartiersmanagements für die kommenden Jahre. 

Erste Runde: Der Nordteil des Harzer Kiezes

Weil das Gebiet so groß ist, fanden zwei Rundgänge statt. Beim ersten Stadtteilspaziergang ging es am 5. März 2022 um den Teil nördlich des Neuköllner Schifffahrtskanals. 16 Leute trafen sich am Samstagvormittag vor dem Quartiersbüro in der Treptower Straße.

Los ging es von der Treptower Brücke am Kiehlufer entlang zur Teupitzer Brücke. Bemängelt wurde, dass der Weg am Kanal nicht befestigt ist und keine Sitzbänke zum Ausruhen hat. Durch den starken Autoverkehr auf der Straße hält man sich hier auch nicht gern auf. 

Licht und Schatten bei den Spielplätzen

Unter dem lauten Autoverkehr leidet auch der große Spielplatz an der Ecke Treptower/Harzer Straße. An der Kreuzung wünschen sich die Teilnehmenden neben dem vorhandenen Zebrastreifen weitere sichere Querungsmöglichkeiten und andere Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung. Für den Spielplatz selbst hatten sie eine ganze Reihe von Verbesserungsvorschlägen: ein regelmäßiger Besuch des Spielmobils, mehr Sitzbänke, eine öffentliche Toilette, eine Boulebahn oder ein „Outdoor Gym“ mit Sportgeräten für Erwachsene.

Weniger Verbesserungsbedarf wurde beim Kinderspielplatz am Sinsheimer Weg gesehen. „Das ist ein schöner, ruhiger und sonniger Ort“, lobte eine Teilnehmerin

Bauprojekte und Verkehrsprobleme

Beim Bauprojekt des Unternehmens Buwog an der Harzer Straße gingen die Ansichten auseinander. „Gut, dass hier gebaut wird“, meinte ein Teilnehmer. Ein anderer sagte: „So ein Gentrifizierungsprojekt passt hier nicht in den Kiez.“ Im dritten Quartal 2022 soll auf der Brache zwischen Geyer-Werken und Brockenstraße der Bau von 227 Miet- und Eigentumswohnungen beginnen. Davon sind 50 Wohnungen für Mieterinnen und Mieter mit geringem Einkommen vorgesehen.

Zweite Runde durch den Süden

Beim zweiten Stadtteilspaziergang ging es am 10. März 2022 durch die südliche Hälfte des Quartiers. An diesem Donnerstagnachmittag nahmen insgesamt 13 Kiez-Interessierte teil, darunter die Gebietskoordinatorin des Bezirksamts Neukölln, Cherien Krüger, und eine Mitarbeiterin des Straßen- und Grünflächenamtes.

Das „Harzer Eck“ an der Treptower Brücke wurde als gute Einrichtung zum Austausch von Alltagsdingen und Kiezinformationen beurteilt. Man müsse allerdings aufpassen, dass es zu keiner Müllansammlung kommt. Dafür sorgt auch das Familienforum, das dem QM bei der Betreuung der Säule hilft.

Freud und Leid für Fuß und Rad

Die Ederstraße ist für die Menschen im Kiez eine wichtige Fuß- und Fahrradverbindung. Die Weserstraße wird bis Ende 2024 zu einer Fahrradstraße umgebaut. „Man sollte dabei auch auf öffentlichem Straßenland Sitzgelegenheiten für Gehbehinderte schaffen“, mahnte ein Teilnehmer. Er kritisierte auch den Zustand mancher Bürgersteige, etwa in der Thiemannstraße: „Das kann man nicht mehr als Gehweg bezeichnen.“

Grünanlagen mit Verbesserungsbedarf

Der neugestaltete Trusepark wird rege genutzt und überzeugt mit gepflegten Grünanlagen. Auf Anregung eines Anwohners wurden im November fünf Obstbäume neu gepflanzt: ein Quittenbaum und vier alte Apfelsorten. Das Geld dafür kam aus dem Aktionsfonds des QMs.

Nach seiner Erneuerung ist der Wildenbruchplatz in den Augen der Teilnehmenden attraktiver geworden. Allerdings wurde er zum Teil von Hundebesitzerinnen und -besitzern in Beschlag genommen, die ihre Vierbeiner herumrennen und Löcher buddeln lassen. „Es ist schade, dass die große Wiese für Nicht-Hundebesitzer nicht nutzbar ist“, sagte eine Quartiersrätin. Die Idee: Vielleicht bräuchte man einen offiziellen Hundeauslauf im Kiez. Vorgeschlagen wurde auch eine öffentliche Toilette und eine Boulebahn. Die Fahrradstraße am Weigandufer fanden die Teilnehmer gut gelöst.

Anregungen für das IHEK

Am Kanal entlang ging es zurück zum Quartiersbüro. Das QM-Team wird nun die gesammelten Anregungen aus den beiden Stadtteilspaziergängen in das IHEK aufnehmen. Das IHEK wird dann im Quartiersrat zur Diskussion gestellt und im Sommer 2022 beschlossen.