Sag mal! – Kinder und Jugendliche machen mit im Kiez

Frische Ideen für einen jungen Kiez

Das QM-Gebiet Titiseestraße ist ein „junges“ Quartier: Rund 35 Prozent der hier lebenden Menschen sind jünger als 25 Jahre (Berlin: 23 Prozent). Genau für sie ist das Projekt „Sag mal!“ gemacht. Wie nehmen Kinder und Jugendliche den Kiez, in dem sie wohnen, zur Schule gehen und ihre Freizeit verbringen, wahr? Was möchten sie verändern und was können sie selbst zur Veränderung beitragen? Diese Fragen bilden den Hintergrund für das Projekt, das sich an Menschen im Alter bis 15 Jahren richtet und seit September 2022 läuft. Kinder und Jugendliche die Erfahrung machen zu lassen, dass sie selbst ihr Lebensumfeld verändern können, ist das große Ziel, welches der Projektträger stadt.menschen.berlin mit dem Projekt verfolgt. In einem Kiez, in dem überproportional viele von Armut betroffene Kinder und Jugendliche (rund 60 Prozent) wohnen, erleben die jungen Menschen auf aktive Weise Teilhabe und Selbstwirksamkeit. Ziel ist es folglich auch zu verinnerlichen, dass man auch als junger Mensch, Rechte und Möglichkeiten hat, sich konkret in die Entwicklung des Quartiers einzubringen.

Der Schlüssel: kinder- und jugendgerechte Beteiligungsformen

Los ging es mit der Sammlung von Ideen. Dazu suchten die Projektmitarbeitenden gezielt Aufenthaltsorte von Kindern und Jugendlichen wie die Jugendfreizeiteinrichtung Streethouse und das FACE-Familienzentrum auf. Die gesammelten Ideen wurden auf Zettel gedruckt und vor der Grundschule ausgehängt. Als besonders prominent entpuppte sich dabei das Thema Fußball. Folglich sprach sich eine Mehrheit der Kinder und Jugendlichen in einer großen Abstimmungsrunde dafür aus, entsprechende Angebote zu schaffen. In der kommenden Zeit wird durch eine Finanzierung der Stiftung Berliner Leben zusammen mit dem Sportverein TSV Berlin-Wittenau 1896 e.V. (mit den Beteiligungsfüchsen) ein vielfältiges Angebot für Teams unterschiedlichen Alters entwickelt, sowohl für Jungs- und Mädchenmannschaften als auch für gemischte Teams.

Ein weiteres für Kinder und Jugendliche im Alltag relevantes Thema ist der Schulweg. Was ist bereits schön und sollte bewahrt werden? Welche Ecken werden gemieden? Wo trifft man Freundinnen und Freunde? Fragen wie diese regten die Auseinandersetzung mit dem fast täglich zurückzulegenden Weg an.

„Sag mal!“ zeigt auf, wie Kinder und Jugendliche ihren Kiez erleben und bringt einen großen Schatz an Ideen zur Quartiersentwicklung hervor. Das Projekt macht aber auch deutlich, dass es für die Umsetzung auf das lokale Netzwerk ankommt. Der Sportverein, die Jugendfreizeiteinrichtung, das Familienzentrum und viele mehr – um aus Ideen Realität werden zu lassen, braucht es die lokalen Partnereinrichtungen.