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Am 4. September 2023 lud Christian Gaebler, Senator für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, die Mitglieder der Quartiersräte und Aktionsfondsjurys aus allen Berliner Quartiersmanagement-(QM)-Gebieten zu einem festlichen Empfang in das Alte Stadthaus ein. Der Quartiersrätekongress, der seit dem Jahr 2008 einmal jährlich stattfindet, konnte in den letzten drei Jahren aufgrund der Corona-Pandemie nicht stattfinden. Der Empfang setzt die Tradition der Quartiersrätekongresse nun fort.
Senator würdigt Engagement in Berliner Quartieren
In seiner Ansprache hob Senator Christian Gaebler die entscheidende Rolle der Bürgerbeteiligung in der Entwicklung benachteiligter Gemeinden hervor und würdigte das Engagement der Quartiersräte sowie der Aktionsfondsjurys: „Die Berliner Kieze sind Orte gelebter Solidarität und Nachbarschaftshilfe. In den 32 Quartieren des Programms Sozialer Zusammenhalt engagieren sich etwa eintausend Bürgerinnen und Bürger in den Beteiligungsgremien.“
Der Senator für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen unterstrich außerdem, dass die engagierten Bürgerinnen und Bürger aktiv zur Gestaltung ihres Umfelds beitragen, sei es in der konkreten Projektentwicklung oder im alltäglichen respektvollen Miteinander. Dieser Einsatz trägt wesentlich zum Erfolg des Modells Quartiersmanagement bei. Gleichzeitig betonte er, dass auch die Fachverwaltungen und lokalen QM-Teams ihren Anteil zur Schaffung zukunftsfähiger Quartiere beitragen.
Im Anschluss an das Grußwort wurden drei Mitglieder unterschiedlicher Quartiersräte auf die Bühne gebeten, um Ihre Erfahrungen und Perspektiven mit den Anwesenden zu teilen. Dabei hoben sie nicht nur die Bedeutung der lokalen Vereine, freiwilligen Engagements und der QM-Teams als stetige Motivatoren hervor. Sie richteten auch den Blick in die Zukunft, machten ihresgleichen Mut und verwiesen auf die Notwendigkeit gesicherter Strukturen in den Kiezen.
Zum Ende des Bühnenprogramms verzauberten die Musikerinnen und Musiker der Komischen Oper das Publikum. Passend zur Vielseitigkeit der Berliner Quartiere spielte der „Operndolmuş“ um Mezzosopranistin Maria Fiselier und Bassbariton Carsten Sabrowski Arien und Duette als der klassischen Welt der Oper sowie südamerikanischer Folklore, Musicalsongs und weiteren Genres. Nach dem tosenden Applaus fanden die Gäste im Rahmen des Get Togethers bei Speis und Trank Gelegenheit, eigene Geschichten auszutauschen, sich mit anderen Quartiersräten zu vernetzen und den direkten Kontakt zu Senator Christian Gaebler und Staatssekretär Stephan Machulik aufzunehmen.
Mit der Verabschiedung in die klare Berliner Sommernacht waren sich alle einig, dass sich die Anfahrt ins Alte Stadthaus gelohnt hatte und dieser Quartiersräte-Empfang nicht der letzte seiner Art gewesen sein wird.
Gemeinsam für das Quartier: Die Rolle der Quartiersräte und Aktionsfondsjurys
Das Städtebauförderungsprogramm „Sozialer Zusammenhalt“ existiert seit 1999 und wird aus Bundes- und Landesmitteln finanziert. Im Jahr 2023 stehen 28 Millionen Euro zur Verfügung, um Quartiersakteure zu mobilisieren und die Gemeinschaft zu stärken.
Die Quartiersräte spielen eine entscheidende beratende und begleitende Rolle bei der Arbeit der QM-Teams. Sie sind maßgeblich an der Gestaltung der lokalen Entwicklungsstrategie beteiligt und treffen wichtige Entscheidungen zur Nutzung der Fördermittel aus dem Projektfonds. Das Gremium wird alle zwei Jahre neu gebildet und setzt sich überwiegend aus Anwohnenden aus den Kiezen zusammen. Sie werden durch verschiedene öffentliche Einrichtungen und Organisationen in den jeweiligen Kiezen ergänzt, darunter Schulen, Kitas, Wohnungsunternehmen und Gewerbetreibende.
Über die Verwendung der Mittel des Aktionsfonds mit zurzeit 10.000 Euro pro Jahr für kurzfristige Aktionen entscheidet eine ausschließlich aus der Bewohnerschaft gewählte Aktionsfondsjury. Der Fonds funktioniert dabei wie eine Kiez-Kasse: Mit jeweils maximal 1.500 Euro werden nach Beratung und Zustimmung der Aktionsfondsjury zum Beispiel Pflanzaktionen oder Nachbarschaftsflohmärkte gefördert.